Hüte dich vor dir selbst
Epigramme und Gedichte
Emil Breisach
ISBN: 978-3-902416-45-2
21 x 13 cm, 88 Seiten, m. Abb., Klappenbroschur
13,00 €
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Kurzbeschreibung
In das Blau des Himmels
schreibe ich noch einmal
mit begehrender Hand
meinen Namen
Unberührt öffnet
der dämmernde Abend
den Blick zu den Sternen
Rezensionen
Werner Krause: Ein Lobgedicht wertEr schrieb viele Kapitel der steirischen Kulturgeschichte. Als Lyriker zieht Emil Breisach (87) andere Seiten auf.
„Eigentlich wollte ich mir ja nur einen Jugendtraum erfüllen. Es hat offenbar ein wenig gedauert, bis es wirklich gefunkt hat.“ Also spricht Emil Breisach mit jener sonoren Stimme, die jeder im Lande seit Jahrzehnten kennt. Nicht nur, weil er etliche Jahre lang das ORF-Landesstudio Steiermark leitete, sondern weil er stets seine Stimme erhob, wenn es um kulturellen Aufbruch im Lande ging. Und das tat er häufig und er tut es auch heute noch. Das Forum Stadtpark hat er mitbegründet, den „steirischen herbst“ ebenfalls, die Akademie Graz wurde von ihm initiiert, und er war es, der „La Strada“ zum Leben erweckte. Mit neun Jahren kam er nach Graz, fast acht Jahrzehnte später wird ihm noch immer „magische Energie“ attestiert. Nachzulesen im Vorwort zum jüngsten, mittlerweile sechsten Buch, das belegt, wie intensiv Emil Breisach seit einigen Jahren und wie hoch kreativ er an der Erfüllung des eingangs erwähnten Jugendtraums arbeitet.
„Hüte dich vor dir selbst“, so lautet die aktuelle Sammlung von Gedichten und Epigrammen, die durchwegs den Eindruck erwecken, als handle es sich um Sätze, Beobachtungen, Stimmungen und Erkenntnisse, die nur darauf gelauert haben, dass frisch Empfindenes in sie eingegossen wird, damit sie, mit neuer, nicht selten düsterer Sprachmelodie versorgt, leben und atmen. Nicht selten handelt es sich dabei um Erkenntnisse eines desillusionierten Menschenfreundes. „Wohin des Weges/flüstern die Schatten/da wir/in Abkehr zur Sonne/hineingehen/in den Saum der Nacht“, heißt es da von einem, der einstmals auszog, das Reaktionäre das Fürchten zu lehren. Das tut er immer noch, gepaart mit der Furcht vor einer aus den Fugen geratenen Zeit.
(Werner Krause, Rezension in der Kleinen Zeitung vom 31. Juli 2010)