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Günter Egger
Günter Egger 1956 geboren in Villach; 1976–1981 Akademie der bildenden Künste, Wien; Meisterschule für Graphik bei Prof. Maximilian Melcher; 1980–1982 Lehrauftrag an der Akademie der bildenden Künste; 1981 Diplom; seither freischaffend tätig. Preise: 1977 Meisterschulpreis für Abendakt und Naturstudien; 1980 Preis der Bundeshauptstadt Wien beim 17. Österreichischen Graphikwettbewerb Innsbruck; 1981 Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung: 1983 Romstipendium; 1. Preis beim internationalen Aquarellwettbewerb der Fondazione Sinaide Ghi, Rom; Förderungspreis der Kärntner Sparkasse; 1986 Preis des Landes Oberösterreich beim 20. Österreichischen Graphikwettbewerb Innsbruck; Förderungspreis für Graphik des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Sport; 1987 3. Preis beim 1. Österreichischen Kleingraphikwettbewerb; Ankaufspreis des 7. Römerquellewettbewerbs; 1993 Ankaufspreis des Landes Tirol beim 23. Österreichischen Graphikwettbewerb Innsbruck; 2002 Kulturpreis der Stadt Baden; 2007 Preis der Jury der 2. Tschechisch-Österreichischen Biennale kleiner Graphik in Breclav. Einzelausstellungen: 1979 Kleine Galerie im Künstlerhaus, Klagenfurt; 1980 Felshof Sekull; 1982 Galerie Freund, Klagenfurt; Galerie in der Künstlerhauspassage, Wien; 1983 Große Galerie im Künstlerhaus, Klagenfurt; 1985 Galerie Carinthia, Ossiach; 1987 Österreichisches Tabakmuseum, Wien; 1988 Galerie Carinthia, Klagenfurt; 1989 Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz; 1990 Galerie an der Stadtmauer, Villach; 1992 Galerie Arts et Lettres, Vevey, Schweiz; 1993 Galerie H-Punkt, Klagenfurt; 1995 Galerie Arts et Lettres, Vevey, Schweiz; 1996 Galerie Schiestl, Feldkirch; 1997 Stadtturmgalerie, Innsbruck, mit Peter Adrian Larcher; 1998 Kunst und Kultur im Amtshaus zu Hohenaschau e.V., Aschau, Deutschland; 2001 Galerie Unart, Villach; 2003 vkk Eichgraben, mit Martina Funder; 2004 Galerie Hirschvogl, Bad Tatzmannsdorf; 2006 Schloss Raabs; Kleine Galerie im Künstlerhaus Klagenfurt; 2007 Kunstverein Rostock, Deutschland, mit Martina Funder; Galerie ardizón, Bregenz; 2008 im Rahmen der Niederösterreichischen Landesbuchausstellung Baden, Theater am Steg, Baden; 2010 Dinzlschloss, Kulturamt der Stadt Villach; 2011 „Schwimmer, kasteie dein Fleisch“, Haus der Kunst, Baden; 2013 „Schreiender Papagei“, Untere Falkenburg, Appenzell, Schweiz; „Radierungen für den Alltag“, Cajetan Gril Kunsthandel, Wien; „Grasfischen“, Literaturhaus Graz; 2016 „haben Sie das Bild da satt, wenden einfach Sie das Blatt“, Galerie G, Judenburg. Ausstellungsbeteiligungen: 1977–1981 Akademie der bildenden Künste, Wien; 1979 „Gegen den Krieg“, 4. Malerei-, Graphik- und Skulpturenausstellung, Lubin, Polen; 1980 13. Mediterrane Graphikbiennale, Alexandria, Ägypten; 17. Österreichischer Graphikwettbewerb, Innsbruck; 1982 1. Biennale internazionale di Grafica di Riva de Garda, Italien; „Franz von Assisi heute“, Dominikanerkloster, Krems; 1983 7. Internationale Graphiktriennale, Frechen, Deutschland; Galerie auf der Stubenbastei, Wien; Fondazione Sinaide Ghi, Rom, Italien; 1984 Österreichischer Graphikwettbewerb, Innsbruck; 3. Kunstgraphikbiennale, Vaasa, Finnland; Intart, Udine, Italien, und Laibach, Slowenien; 1985 „6 Künstler aus Kärnten“, Städtische Galerie, Lienz; 1986 20. Österreichischer Graphikwettbewerb, Innsbruck; 1987 Große Kunstausstellung, Haus der Kunst, München, Deutschland; „4 x 1“, Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis, Bregenz; 1. Österreichischer Kleingraphikwettbewerb Fingerprints 87, Wien; „Planquadrat Villach“, Galerie an der Stadtmauer, Villach; „80 Jahre Kunstverein Kärnten“, Künstlerhaus Klagenfurt; „Georg Trakl in der bildenden Kunst“, Traklhaus, Salzburg; 1988 Galerie Gabriel, Wien; 1990 Galérie de Ballens, Schweiz; 1993 23. Österreichischer Graphikwettbewerb, Innsbruck; 1996 „Badewetter“, Frauenbad, Baden; 1997 „Die große Bienenbrettschau“, Künstlerhaus Klagenfurt; Mamü Galerie, Budapest, Ungarn; 1999 Deutzer Werft, Köln, Deutschland; „233m über dem Meere“, Galerie Prisma, Bozen, Italien; Carinthischer Sommer, Galerie Carinthia, Ossiach; 2000 Japtak Galeria, Breslau, Polen; Schloss Goldegg/Hofstall, mit Kurt Welther; „natura morte – still life“, Niederösterreichisches Dokumentationszentrum für moderne Kunst, St. Pölten; 2001 „10 Jahre Kunst und Kultur zu Hohenauschau e.V.“, Aschau, Deutschland; 2002 „Im Zwischenraum der abgelagerten Zeit“, Rollettmuseum, Baden; „Looking over the border“, Szombathelyi Képtár, Ungarn; „DOBRATSCH – Bilder aus der Neuzeit“, Galerie Unart, Villach; Akademie der Wissenschaften, Göyr, Ungarn; 2004 Festhalle Aschau, Deutschland; „30 Jahre Kunst“, Verein für Kunst und Kultur Eichgraben; 2005 „Entgegnung“, Künstlerhaus Klagenfurt; 26. Intart, Tarcento, Italien; 2006 Buchpräsentation „Aus der Zeitung“, Schloss Raabs; „Neuerwerbungen 2000–2006“, Heeresgeschichtliches Museum, Wien; 2008 Galerie Zichy, Budaörs, Ungarn; Kunsthaus Tatabánya, Ungarn; 2009 „Zeichnung:Raum“, Künstlerhaus Klagenfurt; „Einblicke in die Kunstsammlung der Stadt Villach 2003–2008“, Dinzlschloss, Villach; 2010 Galerie Unart, Villach; 2012 Galerie Unart, Villach, mit Peter Krawanga; Künstlerhaus Klagenfurt, mit Ernst Gradischnig und Harald Schreiber; „Ton in Ton“, Haus der Kunst, Baden; 2013 „Monate der Graphik“, Werkstattgalerie BLICKwARTE, Hörbranz; Buchpräsentation „Grasfischen“, Schloss Raabs; 2014 „Sommerball – ein Fest zum 40er“, vkk Eichgraben; „100 Jahre Künstlerhaus Klagenfurt“, Klagenfurt; 2015 „Kunst und Kramuri“, Künstlerhaus Klagenfurt; „Hommage au métier de la gravure“, Künstlerhaus Klagenfurt; „Art Austria“, Leopoldmuseum, Wien; 2016 „Das Künstler*innen Buch“, Villa Dessauer, Bamberg, Deutschland, und Galerie Freihausgasse, Villach; „Kunst-buch-konzept“, Galerie G, Judenburg; 2017 „Hoch tief flach – Facetten der Druckgraphik“, Wanderausstellung der Niederösterreichischen Gesellschaft für Kunst und Kultur; 2018 „Gesichtspunkte“, vkk Eichgraben. Arbeiten im öffentlichen Besitz: Graphische Sammlung, Albertina, Wien; Bundesministerium für Unterricht und Kunst, Wien; Kulturamt der Stadt Klagenfurt; Kärntner Landesgalerie, Klagenfurt; Kulturamt der Stadt Villach; Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste, Wien; Musée Jenisch, Vevey, Schweiz; Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten; Österreichische Postsparkasse, Wien; Österreichisches Tabakmuseum, Wien; Städtisches Museum Breclav, Tschechien; Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Vorarlberger Landesmuseum, Bregenz; Gemeinde Wien; Heeresgeschichtliches Museum, Wien; Stadtgemeinde Baden.
Burg Raabs
Burg Raabs Fürchterlich wahre Geschichten Die imposante Schlossanlage von Raabs schaut auf den Zusammenfluss von Deutscher und Mährischer Thaya herab. Zwischen den ehrwürdigen Mauern haben sich in einem Jahrtausend viele Schicksale ihrer Bewohner vollzogen. Geburten und Hochzeiten, aber auch so mancher Mord und Todschlag ereigneten sich an diesem Ort. Die derzeitige Widmung als „Bücherburg“ des Verlegers Richard Pils öffnet das weitläufige Bauwerk für künstlerische Betätigungen. Bei Seminaren und Konzerten, Theateraufführungen und Ausstellungen feiert die Kreativität einen glänzenden Sieg über das düstere Erbe. Von schottischen Burgen wird behauptet, es gebe keine, in deren Geschichte sich nicht zumindest eine verruchte Bluttat ereignet hätte. Nun mögen mittelalterliche Befestigungsanlagen schon aufgrund ihrer Funktion prädestiniert für Mord und Totschlag sein – sozusagen „wie geschaffen dafür“ – aber die übliche Form der gewalttätigen Auseinandersetzung, zu der es infolge kriegerischer Ereignisse kommt, ist diesmal nicht gemeint. Im vorliegenden Buch geht es mehr um Dramen im normalen Leben, um fehlgeleitete Leidenschaften, die Menschen ins Unglück stürzen. Im Mittelpunkt stehen also nicht die Landsknechte und anderen Söldner, die sich zwar beherzt an den Kragen gehen und auf den Leib rücken, aber die Angelegenheit nicht unbedingt persönlich nehmen, sondern eher professionell angehen. Im Grunde sind sie gar nicht bös auf jene, die sie umzubringen gedenken. Anders geht es zu in Affären, bei denen die Beteiligten emotional verbunden sind – wenn zum Beispiel ein schon ewig andauernder Kleinkrieg mit dem Nachbarn irgendwann überkocht. Auch eine klassische Dreiecksgeschichte bietet gute Voraussetzungen für ein fatales und letales Ende. Im Nachhinein glaubten wohl viele Zeitgenossen die betrüblichen und verderblichen Konstellationen benennen zu können, die zur Krise geführt haben; im Moment der Eskalation und Explosion waren aber alle Außenstehenden hilflose Zeugen der Ereignisse. Jede Burg zeichnet sich durch ihre weit zurückreichende Geschichte aus, und die Burg Raabs hat eine besonders lange Historie vorzuweisen. Diese ist annähernd so alt wie das Land Österreich. Nur selten hallten die Mauern und Höfe von mordlustigem Geschrei wider, viel öfter erfüllten frohes Kinderlachen und das Bellen von Jagdhunden, das geschäftige Treiben der Bediensteten und musikalische Darbietungen das Gemäuer mit Leben. Im Regelfall war es also möglich, die destruktiven Triebe zu sublimieren, in den Dienst des Nützlichen zu stellen und manchmal sogar zum Guten und Schönen zu wenden. In den letzten Jahrzehnten sind es die Theaterstücke, konzertanten Aufführungen, Meisterklassen für Instrumentalmusik, kreativen Sommercamps für Kinder und die „Poetenfeste“ gewesen, die gezeigt haben, was Kunst an diesem Ort vermag. Eng damit verbunden ist die Widmung als „Bücherburg“ durch den aktuellen Besitzer Richard Pils und seinen Verlag Bibliothek der Provinz. Im Lettischen ist übrigens das Wort „Pils“ (im Altbaltischen „Pilis“) ein üblicher Bestandteil von Ortsnamen. Es bedeutet „Burg“ und findet sich meist in Verbindung mit einem Personennamen oder einer topografischen Angabe. Die hier versammelten Texte sind von Alter und Herkunft her recht heterogen. Einige wurden direkt für diese Anthologie verfasst, andere vor hundert oder sogar mehr Jahren geschrieben. Jeder einzelne Beitrag versucht zu ergründen, was die Burg Raabs zu verschiedenen Zeiten jenen Menschen, denen sie damals als Wohnstätte diente und für die sie der Ort darstellte, an dem sich ihr Schicksal vollzog, bedeutet haben mag. (Toni Distelberger im Vorwort) [Toni Distelberger (Hg.) | Mit Beiträgen von Karl-Michael Liemberger, Moritz Alois Becker, Mella Waldstein, Hellmuth Heimpel, Maria Eliskases und dem Herausgeber]
Frenzi Rigling
Frenzi Rigling in Schaffhausen / Schweiz geboren 1977–1984 Studium an der Schule für Gestaltung in Zürich lebt und arbeitet in Wien und Obermarkersdorf Ausstellungen (Auswahl): 2023 Über Das / Landesgalerie Niederösterreich / Krems | Alois Mosbacher & Frenzi Rigling / L-Art Galerie / Salzburg | Frenzi Rigling / Raum für Kunst im Lindenhof / Raabs | by, by Zuversicht / MUSA / Wien | Autumn Leaves / Kunsthaus Köflach / Köflach 2022 IN BLAU / Modehaus Hämmerle / Wien | Weltschmerz Reloaded / Schüttkasten Schrattenthal / Schrattenthal | Stop Over / Österreichisches Kulturforum / Bratislava / Slowakei | Ars Portabilis / Kunstraum Weikendorf / Weikendorf 2021 Cut Flowers / Galerie Schloss Parz / Grieskirchen | Wilde Kindheit / Lentos Museum / Linz 2020 WIR / Garage Grande / Wien | Frenzi Rigling & Alois Mosbacher / Galerie Gölles / Fürstenfeld | In Sicht / Frenzi Rigling, Hubert Schmalix / L-Art Galerie / Salzburg | Interventionen in der Ursulinenkirche / Ursulinenkirche / Salzburg 2019 Goddess in Practice / Kunstraum Retz / Steyr | 25 Jahre Jünger / Galerie Jünger / Wien | Neighbourhood Report / Stadtmuseum Steyr / Steyr | TEXTUR. Sprache und Erzählung in der Kunst / Vebikus Kunsthalle Schaffhausen / Schaffhausen / Schweiz | TWILIGHT / Frenzi Rigling und Alois Mosbacher / Kunstfabrik Groß Siegharts / Groß Siegharts 2018 Women Now / Österreichisches Kulturforum / New York | Neighbourhood / Vysocina Regional Gallery / Jihlava / Tschechien | Kunstradln / Millstatt | Folie a deux / Raum für Kunst im Lindenhof / Raabs | MAP / Smolka Contemporary / Wien | New Forms of Beauty / Maximiliansforum / München / Deutschland | Kunstraum Retz / Retz 2017 Kunstforum Salzkammergut / Gmunden | St. Virgil / Salzburg | Galerie Marenzihaus / Leibnitz | ariaCHne / DOK St.Pölten / NÖ 2016 Don’t panic, it’s organic / Galerie Zimmermann Kratochwill / Graz | Where are we? / Alhamra Art Gallery / Lahore / Pakistan | Parallel / Vienna contemporary Art Exhibition / Wien | Show 000 / instant-edition / Wien 2015 Nahe Ferne / Landesmuseum / St. Pölten | Beatrice / Artbox / Wien | Zeit für A · Zeit für F / Vebikus Kunsthalle Schaffhausen / Schweiz | Rabenmütter / LENTOS Kunstmuseum / Linz | Zeit für A · Zeit für F / Kunsthaus Muerz / Mürzzuschlag 2014 Frenzi Rigling / Elisabeth zeigt / Wien | Essen in der Kunst / Nordico / Linz | Une exercise de style / Stadtgalerie / Waidhofen an der Ybbs | Art and function / Messe / Wien 2013 Ich und das / Semperdepot / Wien | Zollamt / Graz | Frost / Studio Corsaro / Wien | Seite an Seite / Kammgarn / Schaffhausen / Schweiz 2012 Far Land / Pfeilgasse 22 / Wien | Luxus / Stilwerk / Wien | Spuren legen / Festival der Bezirke / Wien 2011 Galerie 3 / Klagenfurt | struck by / Kunstraum Weikendorf / Weikendorf | one before / Heinestrasse / Wien 2010 Vebikus / Kammgarn Schaffhausen / Schaffhausen/ Schweiz | Spuren legen / Festival der Bezirke / Wien 2009 Aus dem Westen / Galerie im Traklhaus / Salzburg | Galerie Patrik Ebensperger / Graz | Essen in der Kunst / Galerie im Traklhaus / Salzburg | contemporory / Dieblgasse / Wien | flying carpet / Neubaugasse / Wien 2008 Aus dem Westen / Palais Thurn und Taxis / Bregenz | Jahresausstellung / Stift Admont | Zelle / Wien | Kapital – Körper – Konventionen / Forum Schloss Wolkersdorf / Wolkersdorf 2007 Frenzy / Galerie Christine König / Wien | In den Wäldern / Kunsthaus Mürzzuschlag 2006 Der Schuh in der Kunst / Galerie im Traklhaus / Salzburg | Zeichnung / Galerie Altnöder / Salzburg 2004 Spinnenfrau / Grazer Congress / Graz 2003 Wobbit Twouble / Projektraum Viktor Bucher / Wien
Schloss Drösiedl
Schloss Drösiedl Zeuge der Vergangenheit Das Schloss Drösiedl befindet sich im Gemeindegebiet von Ludweis-Aigen und gehört zum politischen Bezirk Waidhofen a.d. Thaya. Die Herleitung des Namens „Drösiedl“ ist nicht sicher geklärt, denn auch bei dieser historischen Baulichkeit tauchen in diversen alten Quellen verschiedene Schreibweisen auf, welche im 13. Jhdt. beispielsweise „Drezzedeles“ oder „Drezcedels“ und später – zumindest bis ins 18. Jahrhundert – meist „Dressiedl“ lauten. Wie bei vielen anderen Siedlungen in dieser Gegend (etwa Seebs, Raabs, Radessen u.a.) verweist die Etymologie ins Slawische: Drezzedeles leitet sich vermutlich ab vom Begriff „drezzidla“, was als Bezeichnung für jenen Ort gilt, an welchem man Holz bearbeitet, hauptsächlich gespalten hat. Das Schloss in der heutigen Form entstand im Laufe des 16. Jahrhunderts, integrierte einige Teile der ehemaligen Wasserburg und bewies in seiner Schutzfunktion wehrhaften Charakter. Die Historie verweist auf enge Beziehungen zum Stift Geras, mit dessen Administrator Valentin Springel die damaligen Schlossherren von Drösiedl wegen der Zehentrechte um 1600 mehrmals in gerichtliche Auseinandersetzungen verwickelt waren, bis endlich im Jahr 1623 ein Prozess zu einem Endurteil führte, welches das Zehenteigentum dem Stifte ab- und der Herrschaft Drösiedl zusprach … (Gernot Gramberger) [Mit Beiträgen von Gernot Gramberger, Robert Kuttig, Ronald Woldron, Gustav Reingrabner, Herbert Loskott, Erich Kerschbaumer, Judith Wimmer, Werner Zlabinger]
Lena Göbel
Lena Göbel geboren 1983 in Ried im Innkreis, Österreich; 2003–2008 Akademie der bildenden Künste Wien, Klasse Grafik und Druckgrafische Techniken, Prof. Gunter Damisch; lebt und arbeitet in Wien und Frankenburg am Hausruck. Preise und Arbeitsaufenthalte 2007 Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich 2008–2013 Aufenthalt in Berlin 2016 SilvrettAtelier Montafon 2018 Residency in der Galleri Svalbard, Svalbard/Spitzbergen · Klemens-Brosch-Preis 2019 Residency in der Spinnerei Leipzig Kunst im öffentlichen Raum 2018 Gestaltung des Kirchenraumes und eines Glasfensters der Pfarrkirche Ampflwang im Hausruckwald Einzelausstellungen (Auswahl) 2009 Galerie 422, Gmunden · Galerie Thiele, Linz 2010 ORF, Linz 2011 Kunstsammlung des Landes OÖ, Linz 2012 Kunstverein Steyr 2013 Galerie 422, Gmunden 2014 Stift Millstatt, Kärnten · Galerie Gerersdorfer, Wien 2015 Galerie 422, Gmunden 2016 Atterseehalle, Attersee 2017 Schloss Lamberg, Steyr · Galerie Gerersdorfer, Wien 2018 Galerie in der Schmiede, Pasching/Linz · Museum Geyerhammer, Scharnstein 2019 Gut Gasteil, Gasteil · Museum Angerlehner, Thalheim/Wels Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl) 2002 Galerie Ammering, Ried im Innkreis 2003 Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien 2006 Stadtgalerie Deggendorf · Kupferstichkabinett der bildenden Künste Wien 2007 Weinstadtmuseum Krems · Galerie 422, Gmunden · OÖ Kunstverein, Linz · Kunstverein, Steyr · St. Anna Kapelle, Passau 2008 Lukas Feichtner Galerie, Wien 2010 Galerie Thiele, Linz · Zollverein, Essen · Atelierhof Kreuzberg, Berlin · Forgotten Bar Project, Berlin 2011 OÖ Kunstverein, Linz 2012 Galerie 422, Gmunden 2014 Essl Museum, Klosterneuburg/Wien 2016 Galerie Gerersdorfer, Wien 2017 Künstlerhaus, Bregenz · Wanderausstellung NöART, Hollabrunn, Allentsteig, Raabs a. d. Thaya, Gars am Kamp 2018 Galerie Schloss Parz, Grieskirchen 2019 Preise und Talente 2019, Linz · Galerie 422, Gmunden Foto: © Evelyn Moser Siehe auch Eintrag bei Wikipedia: (?).
Richard Pils
Richard Pils Geboren am 25. Dezember 1946 in Engerwitzdorf bei Gallneukirchen, aufgewachsen in Wartberg ob der Aist und im Haselgraben, besuchte die Bundeslehrerbildungsanstalt in Linz. Gründete 1989 den Verlag »Bibliothek der Provinz« mit Hauptsitz in Großwolfergs bei Weitra (ca. 1900 Buchtitel herausgegeben, mehrmals Österreichischer Staatspreis, Schönste Bücher Österreichs, sieben Beste der Deutschen Medien, Luchs-Preis der ZEIT, Kinder- & Jugendbuchpreis der Stadt Wien, Premio Andersen, Josef Binder Award, Österreichischer Kinder- & Jugendbuchpreis, Printissimo, Die Rose der Deutschen Tageszeitungen usw.) Seit 1996 Eigentümer des Schloss Raabs an der Thaya, Sanierung der Schlossanlage und Ausbau zu einem Kulturzentrum: Ausstellungen, Internationale Meisterkurse für Geige, Violoncello, Bratsche, Klarinette und Kammermusik, Symposium der Typographischen Gesellschaft Austria, Poetenfest usw.
In der Dämmerung
In der Dämmerung Gedichte [Hrsg. anlässlich der Ausstellung »In der Dämmerung« im August 2016 auf Schloss Raabs.] Acht übergroßen, zur Jahreswende 87/88 entstandenen Bildern der Serie „In der Dämmerung“ liegen acht Gedichte Achternbuschs aus den frühen sechziger Jahren zugrunde (z.T. wurden die Gedichte bereits veröffentlicht in: „Der Tag wird kommen“, 1978; „Die Alexanderschlacht“, 1978 und „Die Sonne auf Syros“ von 1963). Die Dämmerung: das ist der Zustand kurz vor der Dunkelheit, in der die Gegenstände ins Zwielicht eintauchen um den undeutlichen Formen und Farben zu einem ambivalenten Glitzern zu verhelfen. In der Dämmerung standen auch Herbert und Annamirl: „Und war mein Zimmer jetzt nicht leer, auf seinem Boden die 8 großen Bilder ‚In der Dämmerung‘ mit Wasserfarben und Tusche zu malen, nach den ersten Gedichten von mir? Ich mixte sie mit den Motiven, wie es mir wieder einmal der Zufall eingab, damit die Ordnung eine Chance habe …“ An anderer Stelle heißt es: „Ich leide, um die Gedichte aus meiner Jugend zu erfüllen, die fremd aus mir kamen, eine Auswahl, ein Tropfen auf dem heißen Stein, der mich überleben ließ in all dem Gegrunze um mir, wie Blumen aus dem Schlamm, Blüten in der grenzenlosen Verwüstung … vor meinen Augen eine Wildnis.“ (M.K.)
Helga Maria Wolf: [Rezension]
[Rezension] None Seit alters her genossen Adelige das Landleben fernab der Residenz in ihren Traumschlössern und Jagdhäusern. Vor rund 200 Jahren entdeckten bürgerliche Kreise die Sommerfrische. Vor dem geistigen Auge entsteht Leopold Kupelwiesers Aquarell „Landpartie der Schubertianer“, das fröhliche Reisende im Gesellschaftswagen bei Atzenbrugg zeigt. Bald machten sich viele Wiener Familien auf den Weg in ländliche Quartiere. So erinnerte sich die Burgschauspielerin Rosa Albach-Retty (1874–1980): Jedes Jahr brach in der letzten Juniwoche das Urlaubsfieber aus. Dann holte die Anna … die großen Tragkisten und Körbe vom Dachboden … und sorgte dafür, dass alles rechtzeitig zum Westbahnhof gebracht wurde. … Man fuhr damals mit Sack und Pack und selbstverständlich mit den Dienstboten auf Sommerfrische. Menagieren nannte man das. Ab 1910, als die Lokalbahn aus Retz kam, wurde Drosendorf im Waldviertel (Niederösterreich) ein beliebtes Ziel naturbegeisterter Städter. In der rund 1200 Einwohner zählenden Gemeinde an der Thaya, nächst der tschechischen Grenze, „sind all die Zutaten für eine klassische Sommerfrische vorhanden“, schreibt Mella Waldstein: Die wohlarrangierte Landschaft mit einer charaktervollen Flusslandschaft, malerische Felsen, aber auch sanfte Wiesen, südlich anmutende Hänge mit Robinien, Wacholder und Thymian und das dunkle, stille Grün der Wälder. Die Autorin muss es wissen. In Paris geboren und in einem Waldviertler Schloss aufgewachsen, wohnt Mella Waldstein in Drosendorf. Nicht nur das, die exzellente Niederösterreich-Kennerin und Publizistin pachtete auch das Restaurant im dortigen Strandbad. So erfährt man in ihrem jüngsten Buch viel Wissenswertes über die vor fast 100 Jahren eröffnete Freizeiteinrichtung. Mit historischen und aktuellen Fotos reich illustriert, gliedert es sich in vier Sachgebiete: Geschichte, Kultur, Erinnerungen und Rezepte aus der Strandbadküche. Die Geschichte des Strandbades Drosendorf begann am 21. Juli 1929, nachzulesen in der wenige Tage danach erschienen Kleinen Volks-Zeitung: Das Eröffnungsfest fing am Vorabend mit Fanfarenklängen und einem Konzert an. Am folgenden Sonntag konnte der Verschönerungsverein, dem die Anlage zu verdanken war, zahlreiche Honoratioren begrüßen und es war für Unterhaltung bestens gesorgt. Handballspiele, Stafettenlaufen, Tauziehen, Orchestervorträge … und Hörnerfanfaren ließen den Nachmittag viel zu rasch vergehen. Das neue Badhaus von Drosendorf könnte ein berühmtes Vorbild haben, das alte Strandbad Wannsee in Berlin. Ihre Bilder gleichen sich wie Zwillinge. Schon um die Jahrhundertwende hatte der Verschönerungsverein das Badeparadies Drosendorf eifrig beworben, sogar von der „Thaya-Schweiz“ war die Rede. Nach den beiden Weltkriegen nahm das Strandbad 1947 wieder den Betrieb auf, die dortigen Sommerfeste mit der Wahl einer Standbadkönigin, Volkstanzvorführungen und Sportwettbewerben waren legendär. In den 1960er Jahren begann jedoch sein bis 1993 andauernder Dornröschenschlaf. Dann wurde es als „Kneipp-Aktiv-Thayabad“ kurzfristig gerettet. Nach der Jahrtausendwende begann eine neue Ära mit Innovationen, wie Open-Air-Kino, Kinderferienspiele, Yogakurse, Cocktailabende oder Tanz auf der Terrasse. Die Co-Autorin Susanne Meiringer pachtete das Bad und Mella Waldstein wurde Strandbadwirtin. Das Strandbad setzt mit einer kleinen, aber leichten Sommerküche, mit frischen Produkten, regionalen Waren und Slowfood-Buffets bei Kinoabenden auf eine Küche abseits von Pommes und Leberkäsesemmel. Einige ihrer Beobachtungen aus der „Loge am Fluss“ teilt sie dann humorvoll mit. Die Kochrezepte – von roter Linsensuppe bis Schokoladekuchen – füllen einen ganzen Abschnitt zum Ausklang des Buches. Artikel über die Müllerzünfte und das städtische Elektrizitätswerk runden den ersten Block ab. Über die Kultur auf der Thayawiese gibt es vieles zu berichten. Die kreativen Pächterinnen organisieren ein Sommerkino, „Lesungen unterm Sonnenschirm“, das „Forum Experimentelle Architektur von und mit Jan Tabor“, Theater und Popkonzerte. Auch „Ansichten aus Drosendorf“ fallen in das Kapitel Kultur. Die „Landstadt“ ist eine „Bilderbuchstadt“, wie historische und moderne Fotos bezeugen. Eine Besonderheit ist die einzige noch vollkommen geschlossene Stadtmauer Österreichs. Weit über die Stadt- und Staatsgrenzen hinaus führen die Fotoessays über Bäderarchitektur und eine Flussreise entlang der Thaya: Die Thaya ist neben dem Kamp der wichtigste Fluss des Waldviertels. Sie entspringt bei Schweiggers und mündet bei Hohenau im Weinviertel in die March. 235 Kilometer liegen zwischen Quelle und Mündung. Bei Raabs bekommt die Thaya Verstärkung. Die Mährische Thaya verbindet sich mit der Deutschen Thaya. Erinnerungen der Gäste sind im dritten Block zusammengefasst. Die ersten Reminiszenzen stammen vom Wiener Autor Alfred Wolf. Geboren 1923 (also älter als das Strandbad) war er 1937 auf Sommerferien in Drosendorf. Mit Gleichaltrigen verbrachte er in der Thayastadt und Umgebung einen Abenteuer- und Kultururlaub. Floß- und Bootsfahrten auf dem Fluss standen auf dem Programm, ebenso Ausflüge auf den Umlaufberg, zu den Burgruinen Eibenstein und Kollmitz oder nach Mähren. Für einen Vierzehnjährigen bemerkenswert sind die Architektur- und Landschaftsfotos, die Alfred Wolf mit seiner Zeiss-Ikon-Kamera Marke „Box Tengor“ aufnahm. Gestochen scharf illustrieren sie jetzt seinen Artikel. Nach mehr als 80 Jahren eine echte Rarität! Die Psychologin Christiane Rizzi hat ihre Erlebnisse im Thaya-Bad in Verse gegossen, die Literaturpreisträgerin Barbara Neuwirth bevorzugt dafür Prosa. Dem Text von Martin Trautmann merkt man an, dass sein Verfasser „seit frühesten Kindheitstagen mit ganzem Herzen Drosendorfer“ ist. Mella Waldstein, die auch als Stadtführerin fungiert, macht mit ihrem ansprechend gestalteten Buch Lust, in Geschichte und Gegenwart Drosendorfs einzutauchen. Und sie macht Gusto zum Probieren der Rezepte aus der Strandbadküche, von denen appetitliche Farbfotos im 4. Kapitel zu sehen sind. (hmw, Rezension für Austria-Forum. Das Wissensnetz aus Österreich, veröffentlicht am 14. Oktober 2020)