Mord in München
Orient Express I · [Budapest – Wien – München – Paris – London] · Drehbuch-Roman
Eric Sanders, Axel Ruoff
ISBN: 978-3-99028-906-8
21×15 cm, 380 Seiten, Klappenbroschur
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Kurzbeschreibung
„MORD IN MÜNCHEN – Orient-Express I“ ist ein Drehbuch-Roman, der vor dem Hintergrund des beginnenden Faschismus in Europa spielt. Der autobiographische Hintergrund zeigt den von politischen Machtkämpfen geprägten Alltag in Deutschland, Österreich, Ungarn und Holland.
Die Fortsetzung in Band 2 „VERSCHWÖRUNG IN WIEN – Orient-Express II“ macht die beklemmende Unmittelbarkeit des Zweiten Weltkriegs spürbar.
Die Nazis bezeichnen sich als demokratische Partei, doch ihre Führungsriege unterstützt die von ihren Mitgliedern ausgeübte Gewalt und das Chaos.
Ein Mordanschlag konnte vereitelt werden. Ob Ronald Burnley, der britische Geheimdienstagent, gemeinsam mit seinen europäischen Kollegen den nächsten verhindern kann?
Es ist ein Wettlauf mit der Zeit.
[Deutsche Fassung: Axel Ruoff |
Lektorat: Erika Sieder |
Originaltitel: Mazes I: Murder in Munich, London 2017 |
Der Thriller wurde 2017 gemeinsam mit Band 2 – Mazes II: Conspiracy in Vienna bei der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), 195 Picadilly Circus, London präsentiert.]
Rezensionen
Mathias Ziegler: Als die Nazis groß wurdenThriller. Der 100-jährige Zeitzeuge Eric Sanders erzählt eine fiktive deutsch-britische Geheimdienstgeschichte aus der Zwischenkriegszeit.
Eric Sanders ist 100 Jahre alt und hat den Aufstieg Adolf Hitlers in Deutschland, den die britischen Sicherheitsbehörden lange Zeit unterschätzt haben, live erlebt. Diese Erfahrungen hat der Zeitzeuge in einen zweibändigen Historienthriller verpackt, der mit dem Mord an einem britischen Agenten in München beginnt. In der Folge tritt dessen Sohn in seine Fußstapfen und sucht erstens die Mörder seines Vaters, während er zweitens ein Nazi-Attentat auf ein Mitglied des House of Lords in London verhindert. Doch das war freilich nur der Auftakt …
Eric Sanders, geboren am 12. Dezember 1919 als Erich Ignaz Schwarz in Wien, 1939 nach England geflüchtet und später für die Briten im Weltkriegseinsatz gegen die Nationalsozialisten und Faschisten, entwirft eine authentische Szenerie, die in mehreren Städten Europas spielt. Dabei beleuchtet er vor allem die Sicht von außen auf das neu entstehende Dritte Reich. Dass er offenbar seinerzeit selbst einschlägige Erfahrungen sammeln konnte, ist da natürlich hilfreich.
Eric Sanders Roman, der eine fiktive Geschichte in die reale historische Entwicklung von 1926 bis 1932 einbettet, hat nur leider eine gewisse Langatmigkeit, die freilich dem Umstand geschuldet sein mag, dass der Autor wohl mit fortschreitendem Alter umso mehr erzählen wollte. Und die insgesamt mehr als 800 Seiten sind in der deutschen Übersetzung auch ziemlich holprig und durch eine gewisse gestelzte Sprache etwas mühsam zu lesen. Das ist schade, weil die Handlung selbst umso spannender ist.
Zu bedenken ist dabei allerdings, dass es sich dabei genaugenommen um einen Drehbuchroman handelt. Um also mit dem im Buch zitierten Kultautor Graham Greene zu sprechen: „Das Buch war nie geschrieben, um gelesen, sondern um gesehen zu werden.“ Und so wurde der Zweiteiler „Mord in München“ und „Verschwörung in Wien“ 2017 im englischen Original unter dem Titel „Mazes“ bei der British Academy of Film and Television Arts eingereicht. Dem Autor ist zu wünschen, dass daraus tatsächlich ein Film wird und er diesen noch erlebt.
(Mathias Ziegler, Rezension in der Wiener Zeitung vom 16. Jänner 2020)
https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/literatur/2046149-Als-die-Nazis-gross-wurden.html