Severin
[Roman]
Karl Giesriegl
ISBN: 978-3-99028-080-5
19 x 12 cm, 396 S.
28,00 €
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Kurzbeschreibung
Der Roman erzählt von Hoffnungslosigkeit und Erschöpfung, von Menschen, die in einer der dunkelsten Epochen unserer Geschichte ums Überleben kämpfen. Er erzählt von streunenden Mörderbanden, die willkürlich töten, und teilnahmslosen Opfern dieser Gewalt. Sie töten die Familie eines Halbwüchsigen. Aus der Sicht des Jungen wird erzählt, wie er verschont und von ihnen verschleppt wird. Er entkommt ihnen und irrt durch die menschenleeren Wälder Mitteleuropas, stößt auf eine Siedlung und erträgt ein langes Jahr Arbeitsdienst, eingesperrt in einer Salzhöhle. Ein mysteriöser heiliger Mann, Severin, befreit ihn und der Junge macht eine schreckliche Entdeckung.
Noch nie wurde eine Heiligenlegende so zertrümmert wie in diesem Roman. Severin, der Heilige, ist nicht der erwartete Heilsbringer, sondern ein unverständlich predigender Gewalttäter. Die Welt der Spätantike hat in dieser Erzählung nichts Geschichtsträchtiges oder Romantisches, sondern bietet kalten Schauer über vierhundert Seiten.
Diese Geschichte wurde vor 1500 Jahren schon einmal anders erzählt. Im Jahre 511, dreißig Jahre nach dem Tod des heiligen Severin von Norikum, wurde sein Leben vom Mönch Eugippius aufgezeichnet. Severin wurde dadurch ein wichtiger Teil der historischen und kirchenhistorischen Überlieferung.
Was die Vita Sancti Severini verschweigt, oder was wir nur am Rande erfahren, wird hier zum Zentrum des Romans. Wo sich in der Vita Severini Kerzen entzünden, um das Licht der Erkenntnis zum Strahlen zu bringen, gehen in diesem Roman Menschen in Feuersäulen auf; eine moralische Belehrung durch den heiligen Severin wird zu einer biblisch motivierten Hinrichtung; Kranke werden nicht geheilt, sondern gequält; der Heilige bringt nicht Rettung, sondern Verderben …
Es sind zwei große Themen unserer Zeit, die im Roman „Severin“ behandelt werden: Das fünfte Jahrhundert gibt ein Beispiel dafür, wie eine Gesellschaft reagiert, wenn ihr die politische Führung verloren geht, und neue Kräfte das Vakuum füllen. Aber es wird ebenso aufgezeigt, wie religiöser Fundamentalismus seine Anhänger als Opfer findet.