Ungarische Beste
Eine Wachauer Leidenschaft · Roman
Maxa H. Danesi
ISBN: 978-3-99126-097-4
21,5×15 cm, 424 Seiten, m. Abb., Hardcover
28,00 €
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Kurzbeschreibung
Die einhundert Jahre umfassende Erzählung ist Familiengeschichte und gleichzeitig ein Zeitdokument von besonderer Qualität und allgemeiner Gültigkeit.
Der Roman spiegelt die genaue Beobachtung und den liebevollen Blick der Autorin auf menschliche Stärken, Schwächen, Wünsche und Ängste vor dem Hintergrund tiefgreifender politischer und wirtschaftlicher Veränderungen über die heutigen Landesgrenzen hinweg.
Rezensionen
Edith Blaschitz: [Rezension]Aranka Kerzendorfer aus Mautern war eine der wenigen Frauen jüdischer Herkunft im Raum Krems, die die NS-Zeit in der Region überlebten. Gefährdet war sie nicht nur aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln, auch als Frau des Widerstandskämpfers Ferdinand Kerzendorfer war sie Anfeindungen ausgesetzt. Bereits 2021 wurde auf ihr bewegtes Leben in der Ausstellung „Wo sind sie geblieben, die Frauen von Krems?“ im museumkrems hingewiesen (wissenschaftliche Leitung: Edith Blaschitz, Konzept: Martina Scherz, Edith Blaschitz), nun erscheint ein Roman, der Aranka Kerzendorfers Leben zwischen Budapest, Rumänien, der Slowakei und Mautern darstellt, geschrieben von ihrer Enkelin Maxa Danesi.
Kann heute noch ein „Erinnerungsteppich“ für Aranka Kerzendorfer im Kremser Stadtraum betrachtet werden, den die Künstlerin Iris Andraschek im Rahmen der Kremser Frauenausstellung für jede der während des Nationalsozialismus verfolgte Frauen aus Krems und der näheren Umgebung malte, so setzt der Roman „Ungarische Beste“ ein weiteres starkes Erinnerungszeichen an Aranka Kerzendorfer.
Schon bevor ihr Schicksal sie nach Österreich führte, durchlebte Aranka Kerzendorfer in Ungarn, Rumänien in der heutigen Slowakei turbulente Zeiten in der Folge des Ersten Weltkriegs. Ihr Lebensweg wird im vorliegenden Roman bis ins Jahr 1957 begleitet, in welchem das Leben der Familie endlich in ruhigeres Fahrwasser gerät.
Der Roman „Ungarische Beste“, dessen Titel auf die bekannte Marillensorte und damit auf eine gelungene Verbindung ungarischer und Wachauer Traditionen anspielt, spiegelt die genaue Beobachtung und den liebevollen Blick der Autorin auf menschliche Stärken, Schwächen, Wünsche und Ängste vor dem Hintergrund tiefgreifender politischer und wirtschaftlicher Veränderungen über die heutigen Landesgrenzen hinweg. Die einhundert Jahre umfassende Erzählung ist Familiengeschichte und gleichzeitig ein Zeitdokument von besonderer Qualität und allgemeiner Gültigkeit.
„Ungarische Beste“ beschreibt das Leben ‚kleiner‘ Menschen und wie Frauen einander unterstützen, wenn Männer ‚Wichtigeres‘ zu tun haben. Der Mut und die Kraft, die die Hauptprotagonist*innen Aranka und Feri brauchen, um immer wieder neu zu beginnen und sich an ständig verändernde Lebensumstände anzupassen, lässt sie ‚groß‘ werden.
(Edith Blaschitz vom Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems in der Ankündigung zur Buchpräsentation von Maxa H. Danesis „Ungarische Beste“ am 4. März 2023)
https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/fakultaeten/bildung-kunst-architektur/departments/kunst-kulturwissenschaften/news-veranstaltungen/news/2023/buchpraesentation---ungarische-beste---eine-wachauer-leidenschaft-0.html
Martin Kalchhauser: Geteilte Liebe zu Mautern und Ungarn
Familiengeschichte: Maxa H. Danesis Buch rettet das Schicksal ihrer Großmutter Aranka Kerzendorfer vor dem Vergessen. Die Frau mit jüdischen Wurzeln und einem Gatten im Widerstand durchlebte schwere Zeiten – zuletzt in Mautern.
Die Geschichte ihrer Großmutter Aranka Kerzendorfer, die in Mautern lebte und trotz ihrer jüdischen Wurzeln die NS-Zeit überlebte, hat die Autorin Maxa H. Danesi im Buch „Ungarische Beste“ aufgearbeitet.
Turbulente Zeiten durchlebt
Mit viel persönlichem Input erzählt sie die Geschichte der Frau des Widerstandskämpfers Ferdinand Kerzendorfer, die in Ungarn, Rumänien und der Slowakei turbulente Zeiten durchlebte. In den 1920er-Jahren landeten die beiden in Mautern. Weitere spannende Jahre folgten, ehe das Leben der Familie nach dem Krieg endlich in ruhigeres Fahrwasser geriet.
Über 100 Jahre aufgearbeitet
Das den Namen einer bekannten Marillensorte tragende Buch ist eine Aufarbeitung einer über 100-jährigen abwechslungsreichen, spannenden Familiengeschichte. Danesi (64) verbrachte als Kind viel Zeit bei ihren Großeltern und erinnerte sich bei der Vorstellung ihres Buches etwa daran, wie ihr Großvater oft ungarische Schlepp-Verbände auf der Donau von der Mauterner Donaubrücke aus mit einer ungarischen Fahne grüßte.
„Liebe zu Mautern und Ungarn“
Der Historiker Karl Reder, der gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Partner Manfred Schovanec bei Recherchen zur Mauterner Geschichte nach eigenen Worten über das Schicksal der Kerzendorfers „stolperte“, freute sich bei der Präsentation, dass die ständigen Appelle, Familiengeschichten zu ergründen und vor dem Vergessen zu retten, in diesem Fall von Danesi aufgegriffen wurde. „In dem Buch kommt die Liebe zu Mautern, aber auch zu Ungarn zutage.“
(Martin Kalchhauser, Rezension in der NÖN Ausgabe Krems, online veröffentlicht am 29. März 2023)
https://www.noen.at/krems/familiengeschichte-geteilte-liebe-zu-mautern-und-ungarn-krems-360497920