Die Musik der Stille
Reisebilder
Axel Seidelmann
ISBN: 978-3-99028-831-3
19 x 12 cm, 336 Seiten, Klappenbroschur
18,00 €
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Kurzbeschreibung
Musik der Stille: Unterwegs-sein und Ankommen – Heimat ist dem Autor überall, wo er erfüllte Stunden verbringt, umgeben von Landschaften und Schicksalen. Vom Bergsteigen am Großglockner bis zur Rast in Ägyptens Wüste und dem Drama der Rebellen-Pharaonen, von der nächtlichen Alhambra und dem tragischen Untergang der letzten Emir-Familie bis zu Musikstunden in einem chinesischen Teehaus.
Dazwischen liegen Erinnerungen an das London der Beatles-Zeit, die Traumwelt eines versinkenden Venedigs, Markttreiben im wilden, einsamen Balkangebirge und das Pionierland Israel, wo der Autor einem Anschlag entgangen ist. Man trifft auf einen Sadhu, der ihn am Ganges lehren wollte, auf eine Brahmanin im Regen Nepals, taucht in den Dschungel ein, erlebt schließlich die Gottsuche bei den Eremiten des Athos und wird Zeuge eines berührend stillen Todes …
Musik der Stille bedeutet auch: die Welt sehen wie ein Verliebter.
Rezensionen
Ernst Georg Berger: Axel Seidelmann malt seine Reisebilder mit Worten„Die Musik der Stille“ ist ein außergewöhnlicher Reisebildband. Denn die Bilder entstehen nur im Kopf des Lesers.
„Urlaub dient der Erholung, Reisen aber der Erkenntnis“, bringt der Hietzinger Axel Seidelmann seine Philosophie auf den Punkt. Zeit seines Lebens ist er ihr gefolgt, wobei sie ihn – meist zu Fuß – an besondere Orte geführt hat.
Von der Wüste Ägyptens bis ins Heilige Land Israel, „wo ich knapp einem Anschlag entgangen bin“, von der nächtlichen Alhambra bis zu Musikstunden in einem chinesischen Teehaus reicht die Summe seiner beeindruckenden Erlebnisse.
Erst in der Pension hat der ehemalige Professor der Universität für Musik die Zeit gefunden, seine Geschichten auch aufzuschreiben. Erschienen sind sie soeben unter dem Titel „Die Musik der Stille“, zu dem der Autor von einem Mönch auf dem heiligen Berg Athos inspiriert wurde. „Wir sind zusammen gesessen und ich habe eine Bemerkung über die herrliche Ruhe gemacht. Der Mönch antwortete: Wenn man genau hinhört, erkennt man, dass die Stille mächtig tönt“, versucht Axel Seidelmann zu erklären. Um dies besser zu verstehen, muss man das Buch aber selbst lesen.
Eine Reise ins Ich
Gemeinsam mit seiner Frau Aurelia, mit der er seit 41 Jahren verheiratet ist, hat er sich am Rande Hietzings ein kleines Refugium geschaffen. „Hierher zu kommen, ist für mich wie eine kleine Reise“, tröstet er sich über eine Zeit hinweg, in der große Reisen bekanntlich nicht möglich sind.
Mit seinem Buch will er anderen, die im Moment ebenfalls unter Fernweh leiden, wenigstens „im Geiste“ eine Alternative bieten. „Was man sich aber nicht erwarten darf, ist Action. Es ging mir nicht darum, Abenteuer zu schildern, sodass man denkt 'was für ein wilder Hund'. Es ging mir darum, andere einprägsame Momente nacherleben zu lassen“, erklärt Axel Seidelmann seine Intention.
Tatsächlich – in ruhigen Worten, und ohne im Geringsten zu langweilen, schafft er es, in den Köpfen seiner Leser Reisebilder entstehen zu lassen. Damit wäre auch der zweite Teil des Titels erklärt. „Wer reist, lernt nicht nur die Welt kennen. Der Kontakt mit anderen Kulturen ist immer auch eine Reise ins eigene Ich – und das will ich vermitteln.“
Auch wenn „Die Musik der Stille – Reisebilder“ mit 334 Seiten ein durchaus beeindruckendes Format aufweist, sind darin beileibe noch nicht alle Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden, erfasst. Darf mit einer Fortsetzung gerechnet werden? „Mal sehen, wie groß das Interesse ist“, sagt Axel Seidelmann. Zum Abschluss hat er noch einen Tipp für all jene, die ebenso wie er in die Ferne wollen, sobald es wieder möglich ist: „Urlaub kann man buchen. Aber wahre Reiseerlebnisse kann man nicht kaufen.“ Mal abgesehen von seinem Buch vielleicht.
(Ernst Georg Berger, Rezension in der bz. Wiener Bezirkszeitung Ausgabe Hietzing #15/21, online veröffentlicht am 12. April 2021)
https://www.meinbezirk.at/hietzing/c-lokales/axel-seidelmann-malt-seine-reisebilder-mit-worten_a4574876
ORF Radio Ö1-»Leporello«: Vom leisen Reisen
Der Komponist Axel Seidelmann ist seit vielen Jahren im heimischen Musikleben aktiv, nun präsentiert er ein neues künstlerisches Betätigungsfeld: den literarischen Reisebericht.
„Die Musik der Stille“ (Bibliothek der Provinz) heißt sein erstes Buch, „Reisebilder“ verspricht der Untertitel. Und er verspricht nicht zu viel. Auf den 330 Seiten befindet sich keine einzige Abbildung, doch Axel Seidelmann versteht es durch seine vielschichtige Erzählweise hunderte Bilder im Kopf entstehen zu lassen.
Eindrücke seiner Reisen etwa aus Spanien, Dalmatien, Indien, China oder Nepal. Zentausende Kilometer hat Axel Seidelmann auf seinen Reisen zurückgelegt. Viel eher vorsichtig sich an die jeweilige Weltgegend herantastend als forsch eindringend. Seine Art des Reisens ist eine leise, bedächtige, seine Sehenswürdigkeiten findet er im Kleinen.
(Ankündigung zur Ö1-Sendung Leporello vom 5. Mai 2021, Gestaltung: Markus Moser)
https://oe1.orf.at/programm/20210505/637925/Vom-leisen-Reisen
Paul Stepanek: [Rezension zu: Axel Seidelmann, „Die Musik der Stille“]
Axel Seidelmann, Komponist, oö. Landeskulturpreisträger für Musik und Professor an der Musikuniversität Wien, ist Weltreisender aus Passion. Der Verlag „Bibliothek der Provinz“ legte vor kurzem die Frucht dieser Passion vor, ein im wörtlichen Sinn extravagantes Reisebuch unter dem Titel „Die Musik der Stille, Reisebilder“. Schon dieser Titel lässt metaphorische, aber auch paradoxe Züge des 330 Seiten umfassenden Inhalts erahnen. Vom Umschlag abgesehen, findet sich nämlich im ganzen Buch kein einziges Foto. Der Text ist Literatur, die „Reisebilder“ im Kopf der Leser/innen entstehen lassen will. Seidelmanns Stil wirkt einmal kontemplativ, dann philosophisch, meditativ, assoziativ; er pendelt zwischen genau recherchierten, detailreichen Beschreibungen und flüchtigen, in losen Begriffen tanzenden Impressionen. Es wird Vergangenem nachgespürt wie Visionäres eingeflochten; epische Breite sieht sich quasi durch Blitzlichter aufgelockert. Die etwas sprunghafte Erzählweise entspricht dem Wechsel der Schauplätze: London, Granada, Venedig, Dalmatien, Makedonien, Ägypten, Israel, Berg Athos, China, Nepal, Indien u.v.m. Wer einen radikal alternativen Zugang zum Thema „Reisen“ sucht, wird ihn in diesen Reisebildern finden.
(Paul Stepanek, Rezension im Kulturbericht OÖ. Monatsschrift der OÖ Kultur, 75. Jahrgang, Folge 05, Juni 2021, S. 22)