Franz Xaver Messerschmidt
1736–1783 ; [Monografie und Werkverzeichnis | Monograph and catalogue raisonné]
Maria Pötzl-Malikova, Agnes Husslein-Arco , Franz Xaver Messerschmidt
ISBN: 978-3-99028-449-0
31 x 24 cm, 432 S., zahlr. farb. Abb., Hardcover; Text dt. und engl.
62,00 €
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Kurzbeschreibung
[Maria Pötzl-Malikova. Agnes Husslein-Arco (Hg.)]
Belvedere-Werkverzeichnisse ; 4
Der nunmehr vierte Band der (…) Reihe Belvedere Werkverzeichnisse ist mit Franz Xaver Messerschmidt einem der prominentesten Vertreter der Kunst des 18. Jahrhunderts in Österreich gewidmet. (…)
Berühmt wurde Messerschmidt vor allem wegen der erst nach seinem Tod als Charakterköpfe bezeichneten Werke, doch darf nicht vergessen werden, dass er schon zu Lebzeiten durch seine für das Herrscherhaus und die Familie Liechtenstein ausgeführten Aufträge zu einigem Ruhm gelangte. Dennoch musste er – insbesondere als er bei der Professorenwahl an der Akademie
übergangen wurde – Frustrationen erleben, die ihn dazu bewogen, Wien zu verlassen und sein restliches Leben in Abgeschiedenheit zu verbringen, wo er die Arbeit an den Köpfen fortsetzte.
Das hört sich nach einem romantisch-verklärten Künstlerschicksal an, und es verwundert daher nicht, dass sich so manche Legende um Person und Werk rankt. Einige davon wurden recht bald nach seinem Tod in dem nach wie vor lesenswerten Büchlein mit dem Titel Merkwürdige Lebensgeschichte des Franz Xaver Messerschmidt (1794) schriftlich festgehalten. Darin findet sich auch ein Katalog von 49, mit teilweise skurrilen Bezeichnungen versehenen Köpfen. Diese bis heute beibehaltenen Namen regen den Betrachter nach wie vor an zu überlegen, was hier tatsächlich dargestellt ist. Einige Köpfe erscheinen derart grotesk, dass man sich schwer vorstellen kann, welche Umstände zu ihrer Entstehung geführt haben. Die Palette der im Laufe der Zeit geäußerten Interpretationsversuche ist reichhaltig. Jedoch wurde der gewiss exzentrische Künstler von vielen als Verrückter abgestempelt, die sich an den skurrilen Köpfen erheiterten und das Schaffen des Künstlers auf diese reduzierten.
Um derartigen Sichtweisen, die dem Kunstwollen Messerschmidts wohl keineswegs gerecht werden, Einhalt zu gebieten, sind Publikationen wie der nun vorliegende Band ein optimaler Weg. Einerseits werden sämtliche Arbeiten und ihre Geschichte möglichst exakt dokumentiert, andererseits wird auch Leben und Persönlichkeit des Künstlers so weit nachgezeichnet, wie es die erhaltenen Quellen und Dokumente erlauben. (…)
Maria Pötzl-Malikova beschäftigt sich als Expertin für barocke Plastik und Skulptur seit Jahrzehnten mit dem Schaffen von Messerschmidt und publizierte zahlreiche Aufsätze, Beiträge für Kataloge sowie 1982 eine Monografie samt Werkverzeichnis. (…)
(Agnes Husslein-Arco)