Der Tag wirft seine Netze aus
Gedichte
Brigitte Wiedl
ISBN: 978-3-85252-111-4
21 x 15 cm, [100] Seiten, Hardcover
15,00 €
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Kurzbeschreibung
NEUE HEIMAT
Zögernd
und angstvoll
frage ich mich
ob es nur
Einbildung ist
oder ob ich wirklich
hier
zu Hause
sein darf
Ich frage
den Wald
Er schweigt
dazu
Mit diesem, ihrem dritten Lyrikband, legt Brigitte Wiedl eine Sammlung vor, die nicht nur Bilder von Reisen und Begegnungen mit fremden Ländern und Landschaften bietet, sondern auch eine Beobachtung der sie ständig umgebenden Natur beinhaltet. Es ist ein Preisen und immer wieder Eingehen in die Landschaft des Waldviertels und als solches eine wortgewordene Sehnsucht nach einer Einheit mit Baum und Wiese, Bach und Wald. Es ist die Sehnsucht nach einem vorparadiesischen Zustand, als es noch keine Trennung gab von Tier und Pflanze, von Land und Wasser, wo alles noch gut war.
Es ist aber auch ein unaufhörliches Kreisen um den nächsten Menschen, um ein anderes Du. Immer wieder wird der Versuch gewagt, einen Weg der Liebe zu finden. Die Worte suchen in immer neuen Aufschwüngen, in Kaskaden der Freude, oft aber auch des Leids, der Furcht und der Ungewißheit den anderen. Daneben müssen so manche fremde Landschaften verblassen, selbst der jähe Aufschwung in den Himmel mit Hilfe der modernen Aerotechnik wird da nur eine Randerscheinung. Dieses Ringen um eine Du-Beziehung steht im Mittelpunkt und wird dann besonders für den Leser fruchtbar, wenn es der Autorin gelingt, mit wenigen Worten und klaren Bildern über ihre eigenen Schwierigkeiten berichtend, den Leser ganz unbewußt seine erkennen zu lassen und damit lösen zu helfen.
Ein Bekenntnisbuch, das wir auch als einen Aufruf lesen können: Öffnen wir unser Dasein dem Nächsten, der Umwelt, dem Leben.
(Alois Vogel im Nachwort)