
Franz Kain
Österr. Schriftsteller u. Journalist, 1922–1997
Pflichtschule in der katholischen Privatanstalt »Stephaneum«. 1936, mit 14 Jahren wegen Verteilens von Flugblättern des illegalen KJV (Kommunistischer Jugendverband) verhaftet und zu drei Wochen Arrest verurteilt. Zimmermannslehre, Arbeit als Holzknecht in den Forstrevieren Bad Goisern und Bad Ischl. 1. März 1941 abermalige Verhaftung. Am 29.09.1942 Verurteilung zu drei Jahren Zuchthaus und Ehrverlust, wegen Vorbereitung zum Hochverrat durch das Bestreben, die Ostmark vom Reiche loszureißen. Während dieser Zeit Aufenthalte in den Gefängnissen von Linz, Wels, St. Pankraz, Berlin/Moabit, Nürnberg, München, Salzburg. 15.11.1942 Überstellung zur Strafdivision 999: Einsatz in Afrika. 2.5.1943 Gefangennahme in Tunesien. US-amerikanische Gefangenschaft bis 26.3.1946. Interniert in Lagern in Alabama, Mississippi, Massachusetts, New Hampshire und Virginia.
Während einer 20-monatigen Einzelhaft und in der Gefangenschaft erste literarische Versuche. Mitarbeit an Zeitungen der Emigration in den USA und an der Gefangenenzeitung »PW« in Fort Devens. Von 1946 bis 1982 bei der KPÖ-Tageszeitung »Neue Zeit« beschäftigt. Von 1953 bis 1956 Korrespondent der »Österreichischen Volksstimme« (Wien) in Berlin /für Ost und West/. Dort literarische Beziehungen zu Bertolt Brecht, Anna Seghers, Arnold Zweig, Peter Huchel und Johannes R. Becher.
Seit 1936 Mitglied der KPÖ. 1977–1979 und 1980–1986 Gemeinderat der KPÖ in Linz, von 1969–1983 Mitglied des ZK der KPÖ. Seit 1988 Obmann des Verbandes Österr. Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus in Oberösterreich und Mitglied des Bundespräsidiums.
1979 Berufstitel »Professor«. Träger des »Ehrenzeichens für Verdienste um die Befreiung Österreichs«. (Er hatte noch viele Orden, z.B.: das Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich; vom Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR eine »Lenin-Medaille«, die Medaille für Völkerfreundschaft).
Neben der journalistischen Tagesarbeit auch ständig literarisch tätig. Nach einer »Lyrischen Periode«, die bis Anfang der Fünfzigerjahre reichte, Hinwendung zur erzählenden Prosa. 1954 Abdruck der Erzählung »Die Lawine« im Sammelband »Der Kreis hat einen Anfang«, Globus-Verlag Wien. In der Zeitschrift »Die Buchgemeinde« vom Februar 1953 wurde das Gedicht »Bekenntnis«, das er seinen Holzknecht-Kameraden gewidmet hat, abgedruckt. Dort steht in einer Fußnote: »Der Dichter errang den zweiten Preis im Novellenpreisausschreiben 1952 der Buchgemeinde«. Bis 1989 nicht mehr in österreichischen Verlagen vertreten, mit Ausnahme von regionalen Publikationen und in Sammelbänden und Anthologien. 1955–1986 Publikationen im Aufbau-Verlag (Berlin). 1969 ein Erzählband im Heinrichshofens Verlag (Wilhelmshaven), 1973 eine Lizenzausgabe im Wiener Globus-Verlag. Seit 1989 beim österreichischen Verlag Bibliothek der Provinz. Übersetzungen ins Tschechische, Russische, Ukrainische. Hörspiele und dramatisierte Funkerzählungen im ORF.
Mitglied der Künstlervereinigungen GAV, Maerz, Mühlviertler Künstlergilde, von 1949 bis 83 im Landesvorstand der Sektion Journalisten in der Gewerkschaft Kunst und freie Berufe, ÖSG Landesobmann von 1949–97 usw.
Preise: 1957 Preis des Kulturministeriums der DDR (für »Romeo u. Julia…«), 1963 Förderungspreis der Stadt Linz, 1966 Theodor-Körner-Förderungspreis, 1988 Linzer Würdigungspreis, 1989 Landeskulturpreis, 1994 Adalbert-Stifter-Preis.
Siehe auch Eintrag zu Franz Kain bei Wikipedia: (☞).