
Peter Kubovsky
Geboren am 4. Dezember 1930 in Lundenburg (Břeclav) in Südmähren.
Gestorben am 20. Jänner 2014 in Linz / Oberösterreich.
Früheste Arbeiten beginnen im 3. und 4. Lebensjahr.
1945 Ab April in Zell am Moos bei Mondsee in Oberösterreich. Bis zum Eintritt in die neu gegründete Kunstschule der Stadt Linz zuerst Heim- und dann Hilfsarbeiter in einer Mondseer Holzfabrik.
1947 Beginn des Studiums an der Kunstschule der Stadt Linz bei Professor Alfons Ortner. Das Studium am Objekt löst das bisherige freie Zeichnen ab. Zudem entstehen Illustrationen zu Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ und zu Wilhelm Hauffs Märchen „Gespensterschiff “, „Das Wirtshaus im Spessart“ und „Das kalte Herz“.
1948/49 Die intensive zeichnerische Auseinandersetzung mit den Barockfiguren von Meinrad Guggenbichler in Mondsee führt zu methodischen Erkenntnissen über proportionale Zusammenhänge; sie beeinflussen die Erfassung des Akts und die „Modellierung“ der Landschaft.
1950 Die Kohle wird neben Aktstudien erstmals auch für Landschafts- und Architekturzeichnungen verwendet. Die Halbtöne und Graunuancen ergeben eine erste Annäherung an die Malerei.
Weitere Anregungen durch Ausstellungen in der Neuen Galerie der Stadt Linz – Wolfgang Gurlitt Museum. Impulse durch Arbeiten französischer Künstler (Albert Marquet, André Dunoyer de Segonzac).
1950 bis 1965 Starke Hinwendung zur Malerei. Es entstehen zahlreiche Ölbilder.
1952 Erste persönliche Begegnung mit wichtigen Werken der Kunstgeschichte anlässlich einer Studienfahrt im Rahmen der Kunstschule der Stadt Linz nach Florenz, Ravenna, Padua und Venedig.
Überzeugungskraft des „Zweidimensionalen“ durch den Eindruck romanischer, gotischer Malerei und die Parallelen zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Einsicht, dass die Wirkung von Raum und Form – interpretiert nur durch die Sprache der Fläche – das Ziel künstlerischer Intention sein müsste. Die Beschäftigung mit der Lithografie übt weiteren Einfluss auf das „Flächige“ der Zeichnungen aus.
Freie Tuschfederzeichnungen entstehen während einer Ferialbeschäftigung in der Portierloge der Neuen Galerie der Stadt Linz.
1. Preis der Stadt Linz (ex aequo mit Professor Herbert Dimmel) beim Wettbewerb „Linz in seinen Gärten und seiner Umgebung“ mit Ölbildern.
1954 Kunstpreis der Stadt Linz – gestiftet für das beste Werk – anlässlich der Ausstellung „Junge Künstler Oberösterreichs“. Ausgezeichnet wird ein Ölgemälde, das während eines Malaufenthaltes in der steirischen Probstei Oberzeiring bei Bildhauer Alexander Wahl entstand.
Weitere Auszeichnung durch ein Auslandsstipendium des Landes Oberösterreich.
Gemeinsame Ausstellung mit dem Bildhauer Erich Ruprechter in der Neuen Galerie der Stadt Linz.
Erlebt in diesem Zeitraum das Entstehen des „Linzbildes“ von Oskar Kokoschka.
1955 Studienaufenthalt in Rom im Atelier des Österreichischen Kulturinstituts. Es entstehen zahlreiche Ölbilder und neue Federzeichnungen.
Besuch von Willem Sandberg (Direktor des Stedelijk-Museums in Amsterdam) in Österreich.
Sandberg plant eine Überblicksausstellung zur österreichischen Gegenwartskunst in Amsterdam.
1956 Teilnahme an der Sandberg-Ausstellung „Österreichische Kunst der Gegenwart“ im Stedelijk-Museum in Amsterdam; die Ausstellung wird anschließend in Eindhoven, St. Gallen und der Kunsthalle Bern präsentiert. Die Präsentation wird mit der Abbildung eines Werks von Kubovsky durch Albert Schulze-Vellinghausen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung besprochen.
Einmonatiger Aufenthalt in Paris.
1957 Verehelichung mit der Künstlerin Margit Palme. Erste Wohnmöglichkeit im Atelier des neu errichteten Egon-Hofmann-Atelierhauses des Kulturrings der Wirtschaft Oberösterreich in Linz.
Persönliche Kontakte zu Gustav Kurt Beck und Otto Benesch von der Albertina in Wien eröffnen erste Möglichkeiten zur Teilnahme an wesentlichen Ausstellungen österreichischer Kunst im Ausland – „Österreichische Graphik der Gegenwart“ in São Paulo und San Salvador.
1958 „5. Internationale Biennale für Farblithographie“ im Cincinnati Art Museum.
Preis des Landes Oberösterreich beim „7. Österreichischen Graphikwettbewerb“ in Innsbruck für die lithografierte Pinselzeichnung „Hafen“. Jury: Paul Flora, Bernhard Degenhart / München, Haimo Kuchling, Claus Pack / Wien)
Gemeinsam mit Kurt Moldovan, Josef Mikl, Andreas Urteil und Anton Lehmden Teilnahme an einer Studienreise des „Instituts zur Förderung der Künste in Österreich“ zur Ausstellung „50 Jahre Europäische Malerei“ anlässlich der Brüsseler EXPO. Besuch des Palais Stoclet und privater Kunstsammlungen (Philippe Dotremont).
1959 Lithografie-Seminar an der Salzburger Sommerakademie bei Slavi Soucek.
1961 Hauptpreis des Landes Tirol beim „8. Graphikwettbewerb“ in Innsbruck für die Lithografie „Stämme“. Jury: Maurice Besset / Paris, Hans Eckstein / München, Werner Hofmann / Wien.
Spanienreise mit Arbeitsaufenthalt in Andalusien. Zahlreiche neue Ölbilder und Federzeichnungen.
„4. Internationale Graphikbiennale“ in der Moderna Galerija in Ljubljana.
1962 Verleihung des erstmals vergebenen Förderungspreises der Stadt Linz für bildende Kunst durch Bürgermeister Ernst Koref.
Studienaufenthalt an der Nordsee (Cuxhaven).
1963 „Incisori Austriaci Contemporanei“ in Rom und Pisa.
1964 bis 1968 Als Vizepräsident der Künstlervereinigung MAERZ Initiative für die Errichtung einer ersten „MAERZ-Galerie am Taubenmarkt“. Organisation und Durchführung von Austauschausstellungen – u.a. „Prager Künstler in Linz“ (1967) und „MAERZ in Prag“ in der Galerie Bratří Čápků (1968).
Eröffnung durch den damaligen Gesandten und späteren Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger.
Herausgabe einer Kassette mit Lithografien zur ehemaligen „Linzer Wollzeugfabrik“ mit einer Einleitung von Peter Kraft.
1965 Über Vermittlung von Kurt Moldovan erste wesentliche Einzelausstellung in Wien im Internationalen Künstlerclub im Österreichpalais mit Arbeiten der Spanienreise und aus Cuxhaven.
Erste Reise nach Prag mit zahlreichen Zeichnungen und Künstlerkontakten zu Čeněk Pražák und Josef Lehoučka.
1966 „Aquarelles et dessins autrichiennes des derniers années“ im Österreichischen Kulturinstitut in Paris, kuratiert von Walter Koschatzky von der ALBERTINA in Wien.
1969 Verleihung des Kunstförderungspreises des Landes Oberösterreich durch Landeshauptmann Heinrich Gleißner.
1970 Preisträger beim 12. Österreichischen Grafikwettbewerb in Innsbruck für die Federzeichnung „Ebene südlich Linz“. Jury: Herbert Pée / Ulm, Dieter Koepplin / Basel, Mario Negri / Mailand.
Studienaufenthalt und erste Zeichnungen von Venedig.
1971 Erste Personale in der Galerie Würthle in Wien.
Rom-Stipendium des Unterrichtsministeriums für einen Aufenthalt im Österreichischen Kulturinstitut.
1972 Zweimonatiger Studienaufenthalt im Österreichischen Kulturinstitut in Paris. Es entstehen zahlreiche Federzeichnungen und Aquarelle.
Veröffentlichung der ersten Monografie durch Kristian Sotriffer: „Der Zeichner Peter Kubovsky“.
Die 48 Abbildungen spannen einen Bogen von den frühen Federzeichnungen aus Rom und Paris der 1950er-Jahre bis zu den Romzeichnungen des Jahres 1971.
1973 Studienaufenthalt in Amsterdam und Utrecht.
Berufung als Hochschulassistent an die Meisterklasse für Malerei und Grafik der neu errichteten Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.
1974 Zweimonatiger Arbeitsaufenthalt in Florenz mit anschließender Ausstellung in der Galerie Bloch in Innsbruck.
1976 Zweimonatiges Budapest-Stipendium des Collegium Hungaricum Wien.
Ausstellung mit Federzeichnungen aus Budapest und Prag in der Galerie Würthle in Wien.
1977 Konzeption der Ausstellung „Peter Kubovsky – Zeichnungen aus dem Gesamtwerk 1947–1977“ als umfassende Retrospektive mit über 140 Arbeiten und einer begleitenden Monografie durch Peter Baum in der Neuen Galerie der Stadt Linz, Wolfgang Gurlitt Museum.
1979 Ausstellung mit Federzeichnungen in der Galerie Zöllner in Bremen. Eröffnung durch Jürgen Schultze von der Kunsthalle Bremen.
1981 Ausstellung mit Federzeichnungen von Prag und Venedig in der Galerie Würthle in Wien.
Verleihung des Berufstitels „Professor“.
1983 Oberösterreichischer Landeskulturpreis für Bildende Kunst.
Ausstellung mit Federzeichnungen von Prag und Venedig in der Galerie Welz in Salzburg.
1984 Ausstellung mit einer Werkauswahl von Zeichnungen in der Galerie der Stadt Wels.
1985 Ausstellung „Venedig“ mit neuen Kohle- und Federzeichnungen in der Galerie Würthle in Wien.
1987 Ausstellung mit Kohle- und Federzeichnungen von Prag, Venedig und Passau in der Galerie am Steinweg in Passau.
Aufenthalte auf Mallorca. Kohlezeichnungen und erste Versuche mit farbiger Kreide.
1988 Ausstellung und Katalog mit Arbeiten aus 40 Jahren als Zusammenarbeit des Oberösterreichischen Landesmuseums (Wilfried Seipel) und dem Salzburger Rupertinum (Otto Breicha).
1989 bis 1991 Mehrere Aufenthalte in Prag. Es entstehen ausnahmslos Farbkreide- und Kohlezeichnungen.
1990 Ausstellung mit Arbeiten aus 40 Jahren im Salzburger Rupertinum. Ankauf zahlreicher Arbeiten durch diese Sammlung; anschließende Präsentationen im Künstlerhaus Klagenfurt und in der Kammerhofgalerie in Gmunden.
„Akt, Architektur (Prager Gladiolen)“ als erste Ausstellung mit Farbkreideblättern in der Galerie Figl in Linz.
1993 Ausstellung und Katalog „Prag und Venedig“ in der Neuen Galerie der Stadt Linz mit der Präsentation von Farbkreidezeichnungen (Text: Peter Baum).
Arbeitsaufenthalt in Paris.
1994 Neuerlicher Arbeitsaufenthalt in Paris mit zahlreichen Farbkreidearbeiten.
Verleihung des Berufstitels „Universitätsprofessor“.
1995 Ausstellung und Monografie „Farbkreidezeichnungen von Paris“ in der Galerie Welz in Salzburg (Text: Peter Baum).
Preis der Heinrich-Gleißner-Stiftung für Bildende Kunst.
Ausstellung in der Galerie Figl in Linz.
1997 Ausstellung „Feder- und Farbkreidezeichnungen von Prag 1979 bis 1996“ in der Kokoschka-Galerie in Prag; kuratiert von Gerwald Sonnberger vom Museum Moderner Kunst – Stiftung Wörlen in Passau.
1998 Ausstellung „Aktlandschaften“ in der Galerie Zauner in Linz-Leonding als erste Präsentation von figuralen Arbeiten in Farbkreide und Acryl. Eröffnung durch Klaus Albrecht Schröder vom Kunstforum in Wien.
1999 Teilnahme an der von Peter Baum kuratierten Ausstellung „Der Attersee in der Malerei des XX. Jahrhunderts“ in der Atterseehalle.
Ausstellung „Zeichnungen von 1950 bis heute“ in der Galerie Figl in Linz als Teil des vom Land Oberösterreich konzipierten Schwerpunktprojektes „Die Kunst der Linie“.
2000 Ausstellung im Kubin-Haus in Zwickledt mit einer Werkauswahl der frühen Zeichnungen von 1947 bis 1954. Zur zeitgleichen Ausstellung „Werkübersicht 1948–2000“ mit Zeichnungen und Malereien im Museum Moderner Kunst – Stiftung Wörlen in Passau erscheint ein Katalog mit Texten von Peter Assmann und Gerwald Sonnberger.
2002 Ausstellung „Stadtlandschaften Wien–Venedig–Prag“ in der Galerie Kovacek & Zetter in Wien.
Eröffnung durch Klaus Albrecht Schröder von der ALBERTINA in Wien.
Ausstellung „Landschaften aus Österreich“ in der Galerie Welz in Salzburg.
2003 Ausstellung „Kubovsky als Maler 1999–2002” in der Galerie Thiele in Linz; erste Ausstellung von Ölbildern nach 40 Jahren.
Präsentation im Rahmen der von Johannes Jetschgo konzipierten Reihe „Treffpunkt Kunst“ des ORF Oberösterreich in Linz als Retrospektive mit 50 Exponaten von Zeichnungen seit 1952, Akten und neuen Ölbildern (Toscana, Zakynthos, Wachau).
2005 Ausstellung in der Kunstuniversität Linz „Von der Kunstschule zur Kunstuniversität“ / Werkübersicht Grafik und Malerei 1947–2005.
2006 Ausstellung in der Galerie Welz in Salzburg mit Ölbildern und Farbkreidezeichnungen.
2007 Ausstellung „Akte und Landschaften“ in der Galerie Thiele in Linz. Eröffnung durch Landeshauptmann Josef Pühringer.
2009 Ausstellung in der Galerie K2 in Sierning mit Ölbildern von Karpathos und der Wachau, Farbkreiden von Paris, Prag und Venedig sowie älteren Zeichnungen von Steyr (Gotischer Dunkl-Hof, Wehrgraben etc.). Eröffnung durch Landeshauptmann a.D. Josef Ratzenböck.
2010 Ausstellung in der Galerie Manner in Perg mit Ölbildern von Karpathos und der Wachau, Farbkreiden von Paris, Prag und Venedig sowie Federzeichnungen von Athen, der Riviera und Perg.
Eröffnung durch Peter Baum.
2011 Galerie Thiele, Linz „20 Jahre Galerie – 4 x 20 Jahre PK“ Ölbilder, Federzeichnungen von 1955–2011, Farbkreideblätter (Krumau 2010)
2013 Ausstellung im Foyer des Landeshauptmannes Zeichnung und Malerei – Arbeiten aus sieben Jahrzehnten
„100 Jahre MAERZ“, Galerie MAERZ Linz
2013 bis 2014 Galerie in der Schmiede Linz-Pasching „Mit Camille Corot in der Wachau“
2015 Landesgalerie Linz, Bildende Kunst in Oberösterreich 1945–1955“
LENTOS Kunstmuseum Linz, „Bild des Monats im April“
LENTOS Kunstmuseum Linz, „Neues aus der Sammlung“ 4 Ölbilder 1958–1961
2017 Galerie in der Schmiede Linz-Pasching, „Süden“, Malerei und Zeichnung
2020 Galerie MAERZ, „Zu Egon Hofmann“
Werke in öffentlichen und privaten Sammlungen:
ALBERTINA, Wien; Art Museum Cincinnati, USA; Belvedere, Wien; Bundesministerium für Unterricht und Kunst, Wien; Land Oberösterreich, OÖ Landes-Kultur GmbH, Linz; Museen der Stadt Linz; Salzburger Landessammlungen Rupertinum; Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Sammlung INFELD, Halbturn / Burgenland; Sammlung Kunstforum STRABAG
Foto: © Max Koller
Siehe auch Eintrag bei Wikipedia: (☞).