
Othmar Eiterer
ist gebürtiger Salzburger, Jahrgang 1937, aufgewachsen in einer eingesessenen Lehrerfamilie in Thalgau, einem damals noch vorwiegend ländlichen, aber stadtnahen Dorf. Sein Entschluss, Lehrer zu werden, sichert der Familientradition den Fortbestand und den Platz in der dörflichen Hierarchie.
Von der familiären Erziehung geprägt und der unübersehbaren Realität herausgefordert, wendet er sich schon bald der Pädagogik der Ausgegrenzten und Behinderten zu, deren Ansprüchen er mit Demut und persönlichem Einsatz, deren ideologischer Verwertbarkeit er jedoch mit Skepsis und Widerstand begegnet.
Sein weiterer Weg ist vorgezeichnet und kommt seinem Gestaltungswillen entgegen: Leiter einer Schule, Sonderschulinspektor für das Bundesland Salzburg, Vertreter Österreichs auf europäischer Ebene. In den spärlichen Zwischenzeiten sucht er an der Seite seiner Frau in einem ihrer Refugien die Distanz zum Alltag – in Thulgau oder in der Toscana.
Dort gelingt es ihm, die wenigen Nischen zu füllen, die ihm der berufliche Alltag lässt, jahrelang mit Pinsel und Farbe, jetzt nur noch mit der Feder.