Maximilian Melcher
1922 Geburt am 28. August in Krottendorf bei Weiz (Oststeiermark) als ältestes von fünf Kindern des Elektrikers Maximilian Melcher und seiner Frau Maria, geb. Siemetzberger. Wächst bei seiner Großmutter in Weiz auf, wo er die Volks- und teilweise auch die Hauptschule besucht.
1935 Übersiedelt während der ersten Hauptschulklasse mit dem arbeitslos gewordenen Vater nach Salzburg-Maxglan, kehrt aber ein Jahr später alleine zur Großmutter nach Weiz zurück.
1937 Besuch der Staatsgewerbeschule in Salzburg (Fach: Baumeister).
1938 Übersiedlung nach Baden bei Wien, wo der Vater im Casino eine Stelle als Hauselektriker antritt. Der Maler und Präsident des Badener Kunstvereins Franz Bilko und Eisenmenger der Ältere raten Melcher, an die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt zu gehen. Besuch der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt bis April 1940. Zu seinen Lehrern zählen Lorbeer, Zerritsch, Franz und Czechov.
1940 Wechselt an die Akademie der bildenden Künste in Wien, Meisterschule für graphische Künste Christian Ludwig Martin, wo er vorerst bis zum Ende des Sommersemesters 1940 bleibt. Sommer: Arbeitsdienst bei Bauern auf der Saualpe (Kärnten). Herbst: Einberufung zum „Reichsarbeitsdienst“.
1941 Eingliederung in die Wehrmacht in Olmütz und Überstellung nach Wolchow. Skizzen und Aquarelle entstehen, die bei Offizieren Absatz finden.
1944 Gerät im Schloss von Königsberg in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
1948 Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft nach Baden bei Wien. Nimmt das Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Christian Ludwig Martin wieder auf. Tägliche Frühschicht bei den Semperitwerken in Traiskirchen.
1950 Silberne Füger-Medaille der Akademie der bildenden Künste.
1951 Heirat mit Gitta Fortelny.
1952 Diplomiert mit einem Passionszyklus von Radierungen. Rompreis und Preis bei den Olympischen Spielen in Helsinki. Beteiligung an einer Ausstellung in der Galleria Fontanella in Rom. Erster Auftrag im Rahmen des „Kunst am Bau“-Programms der Gemeinde Wien „1848“, Sgraffito (Wien-Meidling, Arndtstraße 31-35/Malfattigasse).
1953 Preis bei „Mostra Internazionale delle Accademie di Belle Arti“ in Mailand.
1954 Ausstellung in der Galleria Fontanella in Rom zusammen mit Christian Ludwig Martin.
1955 November: Berufung als Lehrbeauftragter an die Wiener Akademie der bildenden Künste. Beteiligung an der Frühjahrsausstellung und der Ausstellung „10 Jahre Malerei und Plastik in Österreich” im Künstlerhaus, sowie an der Ausstellung „Mostra degli Artisti Viennesi“ im Palazzo Reale in Genua. Auftrag für ein Mosaik an einer Wohnhausanlage in Wien-Meidling, Spittelbreitengasse/Aichholzgasse. Geburt des Sohnes Markus.
1956 Berufung als Assistent an die Meisterschule für graphische Künste Christian Ludwig Martin. Übersiedlung von Wien-Margareten nach Wien-Landstraße. Beteiligung an der Ausstellung „Malerei-Graphik-Plastik der letzten fünf Jahre aus. Österreich-Querschnitt 1956“ in der Wiener Secession. Auftrag für ein Mosaik am Kinderhort in der Geiselbergstraße 29, Wien-Simmering.
1958 Beteiligung an der Ausstellung „Jovenes Pintores de Vienna“ in San Salvador. Geburt der Tochter Susi.
1959 Teilnahme an der „Biennale Internationale di Scultura“ in Carrara.
1960 Beteiligung an der Niederösterreichischen Landeskunstausstellung und der Ausstellung „Zeitgenössische Kunst aus Niederösterreich“ im Oberhausmuseum Passau.
1961 Graphikpreis der Stadt Wien. Beteiligung an der „zweiten Internationalen Triennale für farbige Originalgraphik” im Parktheater Grenchen (Schweiz).
1962 Beteiligung an der Eröffnungsausstellung des Wachauer Künstlerbundes in Krems.
1963 Teilnahme an den Ausstellungen „Malerei–Graphik–Plastik” in Baden und Glendale Artists‘ Fair“ im Cultural Exchange Center, Glendale, California.
1964 Kulturpreis des Landes Niederösterreich.
1965 Kulturpreis der Stadt Baden. Interimistische Übernahme der Meisterschule für graphische Künste, nachdem Christian Ludwig Martin emeritiert ist. Beteiligung an der Jubiläumsausstellung „10 Jahre Landesverband der Niederösterreichischen Kunstvereine“, an der Festwochenausstellung „Graphik aus Wien“ und an den Graphikausstellungen „Graphik aus fünf Kontinenten“ in Leipzig und in der Gordon Dirk‘s International Art Gallery, Hollywood.
1967 Außerordentliche Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
1968 Beteiligung an einer Ausstellung der „Gruppe 64“ in Wiener Neustadt.
1969 Bronzemedaille bei der Dresdner Kunstausstellung.
1970 Teilnahme an der Ausstellung „Arte Figurativa Contemporanea della Bassa Austria“ in der „Galleria d‘arte il Semaforo“ in Florenz.
1971 Ausstellung „Die Meisterschule für Graphik – Prof. Melcher“ in der Akademie der bildenden Künste. Katalogwort von Robert Waissenberger, Direktor des Historischen Museums der Stadt Wien.
1972 Ordentliche Professur und Rektor der Akademie der bildenden Künste in Wien. Organisation mehrerer größerer Ausstellungen in den Räumen der Akademie (Permeke, Palladio, Gubler, Boeckl und Bundesländerausstellungen).
1973 Beteiligung an der Ausstellung „Austriagraph – Österreichische Graphik des 20. Jahrhunderts“, Akademie der bildenden Künste in Wien. Publikation: „Reflexionen eines Lehrers“ (Maximilian Melcher), „CDpress“ Nr. 3, 1973.
1974 Beteiligung an der Ausstellung „Das Aquarell in Niederösterreich“ in Wiener Neustadt.
1976 Prorektor der Akademie der bildenden Künste in Wien.
1977 Beteiligung an der 24. Sonderausstellung „Akademie Heute -Schenkungen der Professoren und andere Widmungen“, Akademie der bildenden Künste in Wien.
1982 Ausstellung „Maximilian Melcher-Aquarelle“ im Niederösterreichischen Landesmuseum in Wien. Text von Wolfgang Hilger. Publikation: „Maximilian Melcher, Graphik“ mit einem
Beitrag von Claus Pack.
1984 Neuerlich Rektor der Wiener Akademie der bildenden Künste. Publikation: „Maximilian Melcher, das stille Original“ von Elisabeth Koller-Glück in der Zeitschrift „Niederösterreich-Perspektiven“, Nr. 2, 1984.
1985 Personalausstellung in der Städtischen Galerie in Fürstenfeld.
1986 Personalausstellung im Frauenbad in Baden bei Wien.
1987 Prorektor der Akademie der bildenden Künste (bis 1988).
1989 Publikation: „Denk ich so“ von Maximilian Melcher in der Informationsschrift der Akademie der bildenden Künste, Herbst 1989. Personalausstellung im Badener Kunstverein.
1988/89 Eine weitere Personalausstellung in der Städtischen Galerie Fürstenfeld.
1990 Beteiligung an der Ausstellung „Über die Wahrheit in der Malerei“ in der Akademie bildenden Künste in Wien.
1991 Retrospektive in der Wiener Akademie der bildenden Künste.
1992 Emeritierung von der Akademie, Melcher bezieht ein Privatatelier in der Porzellangasse in Wien im IX. Bezirk. Gruppenausstellung zur „Rettung der schwarzen Föhre” im Künstlerhaus Wien. Personalausstellung im Kulturhaus Graz unter dem Titel „Kohle, Kreide, Pastell”.
1996 Gruppenausstellung „Druckgrafik 24” in der Albertina.
2002 Melcher stirbt am 31. Oktober im 81. Lebensjahr in Wien, er liegt am Döblinger Friedhof in Wien begraben.
2009 Erich Steininger organisiert eine erste große Melcher-Retrospektive im NÖ Dokumentationszentrum für moderne Kunst in St. Pölten.
2018 Toni Kurz zeigt im Kunstverein Horn Melchers Werke aus dem privaten Nachlass unter dem Titel „Aquarell, Zeichnung, Druckgrafik”.