
Karl Ignaz Hennetmair
Österr. Handelsreisender, Ferkelgroßhändler und Immobilienmakler, 1920–2018
Es verband ihn 11 Jahre lang eine enge Freundschaft mit dem österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard und hat seit dieser Zeit das Thomas-Bernhard-Privatarchiv aufgebaut.
Auf die Anzeige des von Karl Ignaz Hennetmair inserierten Vierkanthofs in Obernathal 2, Gemeinde Ohlsdorf bei Gmunden, wurde Thomas Bernhard Ende des Jahres 1964 aufmerksam und er unterzeichnete am 6. Jänner 1965 für den Hof den Kaufvertrag. Neben dem Anwesen in Obernathal vermittelte der Realitätenhändler Hennetmair dem Schriftsteller noch weitere Liegenschaften, und zwar 1971 die so genannte „Krucka“ (Grasberg 98) und 1972 das Haus „Hansbäun“ bei Ottnang.
1978 tritt Karl Ignaz Hennetmair im Roman „Ja“ von Thomas Bernhard als „Realitätenvermittler Moritz“ auf. Er führte ein Jahr lang über das Leben seines berühmten Nachbars Buch, versiegelte dieses und veröffentlichte es erst im Jahr 2000 („Ein Jahr mit Thomas Bernhard“). Nach Erscheinen des Buches wurden viele Aspekte der Person Bernhard in neuem Licht gesehen. Rolf Michaelis von der Wochenzeitung Die Zeit schrieb als Kritik zu diesem Buch: „Ohne dieses Buch nicht zu kennen, darf sich niemand mehr über Thomas Bernhard zu äußern wagen.“
Siehe auch Eintrag zu Karl Ignaz Hennetmair bei Wikipedia: (☞).