Florentina Pakosta
wurde 1933 in Wien, Österreich, geboren, wo sie als Kind die Gewalt und Zerstörung des Zweiten Weltkriegs miterlebte. Von 1952 bis 1956 studierte sie mit einem Stipendium Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in Prag (Akademie výtvarných uméni v Praze), zunächst bei VIadimír Silovský (1891 – 1974), anschließend bei Miloslav Holý (1897 – 1974). Nach ihrer Rückkehr nach Wien studierte sie von 1956 bis 1960 an der Akademie der bildenden Künste bei Josef Dobrowsky (1889 – 1964) Malerei. 1963 erhielt sie von der französischen Regierung ein Stipendium für ein einsemestriges Studium an der École nationale supérieure des Beaux-Arts bei Raymond Legueult (1898 – 1971).
Pakosta entwickelte ihre Bildfindungen zunächst vorwiegend in grafischen Techniken wie Mezzotinto, Radierung, Schablonentechnik und Zeichnung sowie seit etwa 1988/89 in der Malerei. Ihr Œuvre umfasst umfangreiche Werkgruppen zu Themen wie gesellschaftliche Außenseiter, Krieg und Traumata, das Selbstbildnis, Physiognomie und Emotion, die Physiognomie männlicher Macht, die feministische und satirische Untersuchung gesellschaftlicher Machtverhältnisse, die Gleichschaltung des Menschen, Konsumismus und Warenflut und die Entwicklung einer sozialkritisch motivierten Sprache der geometrischen Abstraktion.
Seit 1975 veröffentlicht Pakosta zahlreiche Texte, insbesondere Kurzgeschichten und kunsttheoretische Beiträge. 1971 wurde sie Mitglied der Secession, Wien, von 1975 bis 1983 war sie deren erstes weibliches Vorstandsmitglied. 1978 kuratierte sie für die Secession die Ausstellung Secessionistinnen. Ihre Werke wurden seit 1962 in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, unter anderem in der Albertina, Wien, dem Sprengel Museum Hannover, der Akademie der bildenden Künste Wien, dem Leopold Museum, Wien, dem Museum der Moderne Salzburg, der Galerie Altnöder, Salzburg, der artmark galerie, Wien, und der Galerie Suppan Fine Arts, Wien.
Ihre Texte erschienen unter anderem in der Tageszeitung Die Presse, in Protokolle. Zeitschrift für Literatur und Kunst sowie in Essaybänden im Ritter Verlag, Klagenfurt, und dem Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra.
(Jürgen Tabor)
Foto: © Lisa Rastl
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