Notstand
Roman
Wolfgang Knabl
ISBN: 978-3-99028-315-8
19×11,5 cm, 384 Seiten, Klappenbroschur
20,00 €
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Kurzbeschreibung
„Kennt wer ein geiles Lied, das es noch nicht gibt?“ Kevin wird angestarrt. Trinkt das Bier aus. Wirft die leere Dose auf die Gumpendorfer Straße und überquert sie bei Rot.
„Ich habe eine begehrenswerte Frau und einen prächtigen Sohn“, flüstert Franz, während er das Foto auf seinem Schreibtisch betrachtet.
„Ich bin ein reicher Mann, beneidenswert und unschlagbar, weil ich … verdammter Mist!“
Zwei Männer Anfang 30, der eine will Rockstar werden, der andere Wohlstand und ein glückliches Familienleben. Mit dabei: die Frau, die beide lieben, und der verschrobene Millionär Abraham. Ausgesetzt einer Welt, in der es kaum Richtlinien gibt, stehen die Protagonisten mit dem Rücken zur Wand. Als sich ihre Lebenswege kreuzen, prallen Licht und Schatten, Abstiegsängste und Größenwahn aufeinander. In seiner brutalen Direktheit wirft der Roman dieses Zwielicht von den Figuren auf die Leser zurück.
„Es gibt keinen ekelhaften Exzess. Alles ist rein und richtig, wenn man es tut.“
Rezensionen
cle: »Notstand«: Eher schlechte FreundeWolfgang Knabl hat mit »Notstand« ein beeindruckendes Debüt vorgelegt, in dem Menschen auf der Suche nach Erfüllung ihrer Wünsche scheitern.
Wenn 40 das neue 30 ist, ist dann 30 das neue 20? Für die Antihelden im Debüt Wolfgang Knabls eher nicht. Im Vergleich zu diesen ist so mancher Greis energetisch und lebensfroh. Der eine ist Kevin, der andere heißt Franz, ist aber keine Kanaille. Er hat bürgerliche Träume: will eine Familie, ein Haus, viel Geld verdienen – das gute Leben. Doch die Ehe scheint kaputt und für seinen Sohn empfindet Franz eher die Verpflichtung, ein guter Vater zu sein, als Zuneigung. Und im Job läuft es nicht.
Kevin will Rockstar werden. Er tourt durch die Lokale, wird vom Publikum wohlwollend aufgenommen, hat die erste Stufe des Erfolges erklommen. Blöd nur, dass das schon seit Jahren so ist. Kevin muss zusehen, wie Jüngere an ihm vorbeikraxeln und vom Feuilleton gelobt werden. Um das auszuhalten, trinkt er. Auf einer gemeinsamen Sauftour lernen Kevin und Franz Abraham kennen – auch ein Gescheiterter.
Es geht viel um Sex, Alkohol, Drogen. Trotzdem ist Knabl kein Trashautor wie etwa Manfred Rebhandl. Es fehlt das Ironische. Natürlich wackelt Knabl nicht mit dem Zeigefinger und sagt: „Du! Du! Du!“, und auch wenn in diesem Buch so manches sauer aufstößt, Moralin ist es nicht. Aber die Dauerdröhnung und das Leben im Abgrund werden nicht als das einzig Erstrebenswerte, zumindest Lebbare, dargestellt. „Notstand“ ist ein Buch wie ein Sommergewitter, das auf die Leser einprasselt. Man darf gespannt sein, welchen Facetten des Seins sich Knabl in seinem nächsten Buch zuwenden wird.
(cle, Rezension in der Presse vom 15. August 2015, S. 32)
https://www.diepresse.com/4799752/notstand-eher-schlechte-freunde
Daniela Emminger: [Rezension]
Ich hab es ja, ehrlich gesagt, eher mit Anti-Helden, also solchen, denen alles ein bisschen schwerer fällt als anderen, die anecken an klassischen Gesellschaftsnormen und eher leise als laut durch die Welt marschieren. Gleich zwei von dieser Sorte finden sich im Debüt-Roman von Wolfgang Knabl, und beide von ihnen scheitern Seite für Seite recht amüsant am eigenen Lebensmodell und erträumten Luftschlössern. Dass die Protagonisten männlich sind, schadet nicht, im Gegenteil, bekommt frau so doch ein paar gute Einblicke in das Hirnkastl der Gegenseite. Ja, auch Männer haben es schwer. Und ja, auch sie fragen sich, ob sie jetzt besser Rockstar werden oder dann doch Familienvater. Eine Prise Sex, Drugs & Rock´n´Roll darf da natürlich nicht fehlen. Ich musste stellenweise echt lachen.
(Daniela Emminger, Buchtipp für: diestadtspionin.at)
http://www.diestadtspionin.at/buecher/emminger.php
Peter Pisa: Fischstäbchen und Sodbrennen
Es ist nicht gerade der prickelndste Stoff, aber wie ihn der im Burgenland lebende Wolfgang Knabl (Jahrgang 1973) anlegt, wie er sein Debüt mutig zwischen Sätzen wie „Kevin hat ein Fischstäbchen in der Hand“ und „Nina hat Sodbrennen“ formt, das macht Vorfreude auf Roman Nr. zwei.
Von zwei Lebensentwürfen wird erzählt: Kevin ist Musiker, Superstar würde er gern werden, die Zeit drängt. Franz wollte immer ein glückliches Familienleben. Das hat er zwar – trotzdem: Was Rockstar und Biedermeier verbindetm, ist Enttäuschung, Notstand. Plus eine Frau, die beide lieben.
(P. P., Rezension im Kurier vom 27. Juni 2016)
https://kurier.at/kultur/und-noch-neun-buecher-fuer-den-urlaub/207.571.644
Pia Reiter: Showdown am See
Der Neusiedler Wolfgang Knabl hat mit „Notstand“ sein erstes Buch verfasst. Die Leser erwartet jede Menge Lokalkolorit.
Seit 15 Jahren ist das Schreiben sein Beruf. Wolfgang Knabl arbeitet als Journalist in Wien und hat nun mit „Notstand“ sein erstes Buch veröffentlicht. „Es ging mir auch darum, etwas Anderes zu machen. Die Komfortzone zu verlassen und ein Abenteuer zu wagen“, sagt er über sein Erstlingswerk.
Schauplatz: Neusiedler See
Mehrere Jahre hat er daran geschrieben, oft auch wegen Hausbau, seinen Kindern oder dem Job eine mehrmonatige Pause eingelegt. Doch nun ist sein Buch fertig und in den Buchhandlungen erhältlich. Schauplatz der Handlung ist der Neusiedler See, seine Protagonisten heißen Kevin und Franz.
Knabl schildert die unterschiedlichen Lebenswege der einstigen besten Freunde, die als Teenager eine Band gründen und dieselbe Frau lieben. Inklusive Showdown am Neusiedler See, als sie nach Jahren wieder aufeinandertreffen. „Der Neusiedler See ist eine kreativ anregende Gegend und auch die Lebensqualität hier hilft“, sagt er über seine Inspiration zum Buch.
Es geht um die Träume und Wünsche der jetzt Erwachsenen. Franz setzt auf Haus und Familienglück, Kevin versucht immer noch, als Rockstar, den großen Durchbruch zu schaffen. „In vielen Leuten, die ich kenne, steckt einfach beides, die beiden sind eben wie Ying und Yang und ergänzen sich“, meint Knabl.
„Unbedingt noch ein Buch schreiben“
Als lustig und unerwartet empfindet es der 42-Jährige, wenn er auf der Straße mit „du ich habe dein Buch gelesen“, angesprochen wird. Sehr unterschiedlich seien jedoch die Interpretationen, die die Leser dann daraus ableiten. Abgeschreckt haben ihn die bisherigen Erfahrungen aber nicht: „Ich möchte unbedingt noch ein weiteres Buch schreiben.“
(Pia Reiter, Rezension in der Burgenländischen Volkszeitung vom 26. August 2015)
https://www.bvz.at/neusiedl/erstlingswerk-showdown-am-see-top-5085841